Zäsur am Bissinger Bruchwald
08-Fußballer mit Höhen und Tiefen – Wechsel in Vorstandschaft
Bietigheim-Bissingen. Die jüngste Mitglieder-Versammlung des Fußballsportvereins 08 Bietigheim-Bissingen reflektierte Freud‘ und Leid zugleich: Einer sehr guten monetären Bilanz von Finanzchef Rolf Knorr und einem Anstieg der Mitgliederzahlen auf 799 Personen, darunter 426 Kinder und Jugendliche, standen sportliche Talfahrten, geplatzte Visionen und wesentliche personelle Veränderungen gegenüber.
So traten mit Prof. Dr. Alexander Rossmann (Sportbereich Aktive), Achim Silcher (Infrastruktur) und Dimitrios Tsaoussis (Jugend) gleich drei von vier Vorstandsmitgliedern zurück, die allerdings alle auf unterer Ebene weiter Aufgaben bei den Nullachtern übernehmen werden. Besonders gravierend ist dabei auch der Abschied der geradezu legendären Clubheim-Wirtsleute um „Gogo“ nach 17 Jahren.
Mit dem in der Chefetage verbleibenden FSV-08-Urgestein Rolf Knorr und dem vereinsgestählten Vertriebs- und Marketing-Experten Manfred Bleile als neues Vorstandsmitglied konnten die Lücken aber wieder kompetent gestopft werden. Die Familie Tsaoussis wird in ein paar Wochen das derzeit grundlegend sanierte 08-Heim bewirten.
Die zahlreichen Berichte der Ressortleiter reichten von einer boomenden Mädchen-Abteilung über die Schiedsrichter bis hin zu den Ü70-Senioren. Besonders erwähnenswert ist der Klassenerhalt der B-Jugend in der zweithöchsten deutschen Liga; weniger erfreulich dagegen der Fakt, dass alle drei Aktiven-Teams der bittere Abstieg drohte (Die Oberliga- und die Bezirksliga-Mannschaft haben sich inzwischen gerettet, die Frauen müssen in die Relegation).
Ausflüge, eine herausragende Spendenaktion der „Bambini“-Gemeinschaft, Weindorf, diverse Turniere, erneute WFV-Meisterschaft der 08-Oldies und etliches anderes mehr zeigten einmal mehr die Vielfalt des 24 Mannschaften großen Klubs vom Bruchwald.
Der musste allerdings auch Abstriche wie den nicht zustande kommenden Neubau eines vorgesehenen Funktionsgebäudes, die Absage vom 08-Gelände als EM-Trainingscamp oder auch vom Verein initiierte, aber nicht realisierte Umwelt-Maßnahmen am Sportgelände hinnehmen.
Im Blickpunkt steht aktuell das vor über 60 Jahren selbst gebaute Vereinsheim, das nun für rund 90 000 Euro mit erheblicher Eigenleistung saniert wird. Federführend sind dabei Gerhard Wittendorfer, Achim Silcher und Rolf Knorr. Einer Kreditaufnahme stimmte die Versammlung ebenso einstimmig zu wie der vom Ehrenvorsitzenden Walter Christ beantragten Entlastung der Vorstandschaft sowie deren Neuwahlen. Für Stadt und Sponsoren, allen voran die Firma Vahldiek, gab es ausdrücklich Dank.
Foto/Text: Walter Christ