#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Wenn Kindheitsträume wahr werden

Tim Rossmann: Vom Bissinger Bruchwald zum Profi im Karlsruher Wildpark und in die U19-Nationalelf

„Tim, nun auf Wolke sieben?“ Nein, ganz so dicke wollte der betont sachliche Youngster nun doch nicht auftragen und sich schon gar nicht was einbilden, aber dass er „sehr, sehr glücklich und stolz“ sei, sich seinen Kindheitstraum erfüllt zu haben, das sagte er beim Interview durchaus bestimmt.

Was Wunder, hat der überaus ehrgeizige, 18-jährige ehemalige Jugendspieler des FSV 08 Bietigheim-Bissingen doch eben beim renommierten Fußball-Zweitligisten Karlsruher SC einen Zwei-Jahres-Vertrag als Profi unterschrieben und darüber hinaus auch noch den ehrenvollen Sprung in die Phalanx der U19-Nationalelf geschafft.

„Noch lange nicht am Ziel“

„Sowohl mal Profi zu werden als auch in der Nationalmannschaft zu spielen: Das waren schon immer Kindheitsträume von mir. Jetzt will ich hier wie dort richtig Gas geben, zeigen, was ich kann, denn ich bin noch lange nicht satt, noch lange nicht am Ziel angelangt“. Der Sohn von Nullacht-Vorstandsmitglied und Hochschul-Professor in Reutlingen Dr. Alexander Rossmann und dessen Gattin Barbara (Bankkauffrau) weiß nur zu genau, dass ihm höhere Profi-Regionen nichts nützen, wenn er nicht auch so oft wie nur möglich spielt. Und dementsprechend intensiv will er auch gleich die Vorbereitung samt Trainingslager angehen.

Reingeschnuppert bei den KSC-„Großen“ hat das flinke, 1,83-Meter-Talent, das „am liebsten links vorne“ spielt, aber auch genau so gut als Verteidiger eingesetzt werden kann, schon vor einiger Zeit. So war er in den Trainingslagern in Neukirchen und nahe Marbella dabei, trainierte bei den Profis zuletzt regelmäßig und kickte 90 Minuten lang gegen Türkgücü München mit.

Tim, der nach der Mittleren Reife und einem Freiwilligen Sozialen Jahr in Bissingen nun auch ein Praktikum bei einer Karlsruher IT-Leasing-Firma macht, wohnt inzwischen, nach vorheriger Bahn-Pendelei, in einer WG in Karlsruhe.

Beste Prädikate für den KSC

Apropos KSC. „Hier fühle ich mich auf jeden Fall sehr wohl. Das ist ein ganz familiärer Verein, der einen wertschätzt und unterstützt und fördert, wo es nur geht. Ich kann“, stellte der Ex-Nullachter dem 11.000-Mitglieder-Klub aus Nordbaden beste Prädikate aus, „nur positiv über den KSC reden.“

Was die U19-Nationalelf anbelangt, hofft Tim Rossmann, in Bälde gegen Dänemark (11. Mai) sein Länderspiel-Debüt geben zu dürfen. „Im Lehrgang dabei zu sein, war bereits ein richtig schönes Erlebnis. Ich war am Anfang nervös, schließlich ist es eine Ehre im Kader der U19-Nationalelf zu stehen“, hofft er nun also, DFB-Trainer Hannes-Wolf überzeugen und seinen nächsten eigenen Traum Wirklichkeit werden zu lassen.

Tims Bruder Tobias spielt übrigens beim Bezirksliga-Tabellenführer FSV 08 Bietigheim-Bissingen. Tobias und auch seine Schwester Eva freuen sich sehr und sind sehr stolz auf ihn. Dieser Familie, insbesondere seinen Eltern, ist der Jung-Profi ausgesprochen dankbar. „Ohne sie hätte ich das alles so nicht geschafft. Sie haben mich jederzeit unterstützt“, so der glückliche Zweitliga-Akteur.

Seine größte Stärke ist, wie schon gesagt, seine Schnelligkeit. Diese soll er nach Insider-Wissen ohne Zweifel von seine Mutter (geb. Kohfink) – die früher eine tolle Leichtathletin bei der LG Neckar-Enz war – geerbt haben.

Talent-Schmiede FSV 08

Zu den stolzen Gratulanten zählt natürlich auch ganz besonders der FSV Nullacht. Hier startete Tim 2009 bei den Bambinis. Damalige Mitspieler von Tim sind übrigens heute noch in der U19 am Bruchwald aktiv (David Ladan, Auron Maxharraj, Luan Bytyqi).

Dr. Rossmann: „Tim ist ein Musterbeispiel für eine erfolgreiche Ausbildung im Heimatverein. Ein früher Wechsel in ein NLZ muss nicht immer der beste Weg sein. Insgesamt wurde Tim neun Jahre bei 08 ausgebildet. Der Wechsel zum KSC erfolgte relativ spät in der U17.“

Rossmann nennt hier auch bewusst verdienstvolle Trainer im Zusammenhang mit dem Aufstieg des Super-Talentes:

  • U7: Reiner Baust. Er hat über viele Jahre hervorragend die Bambini bei Nullacht koordiniert.
  • U8 bis U11: Franco Buono, Thorsten Wenzel, Uli Klink, Mario Ladan (erfolgreiches Trainerteam in der F- und E-Jugend, unter anderem Gewinn der E-Junioren- Bezirkshallenmeisterschaften).
  • U12: Dimitrios Tsaoussis (heute Jugend-Vorstand). „Dimi“ hat ein Testspiel gegen die TSG 1899 Hoffenheim organisiert; hier wurde Tim gesichtet.
  • Wechsel in die U13 der TSG 1899 Hoffenheim: Trainer ist hier Michael Kunzmann. Damalige Mannschaftskameraden von Tim Rossmann sind heute ebenfalls in der U19-Nationalmannschaft.

Rossmanns weiterer Werdegang beziehungsweise seine Trainer, kurz skizziert: Aufgrund von wachstumsbedingten Schmerzen an der Patellarsehne erfolgte der Wechsel von Hoffenheim zurück zu Nullacht.

  • U14 bis U15: Trainer Maurizio Blunda, Alexander Ritz.
  • U16: Jetmir Fetai (heute U17-Trainer), Kai Böder (heute U19-Trainer).
  • Wechsel in die U17 des Karlsruher SC: Trainer Sirus Motekallemi.
  • U18: Ivica Erceg.
  • U19: Ralf Kettemann (alle KSC).

Für Tim und seinen Sport-Club geht es nun Mitte Juni beziehungsweise etwas später im Trainingslager so richtig los. Der erste Spieltag in der Zweiten Bundesliga steht bereits am 16./17. Juli an. Dann läuft der Ex-Nullachter möglicherweise im Hamburger Volkspark-Stadion oder beispielsweise ehrwürdigen Max-Morlock-Stadion des „Clubs“ ein. Wir drücken die Daumen! (text: wch; bild: ar)