#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Sigi, die Mädchenfußball-Ikone

DFB-Ehrenpreis für unsere Nullachterin Sigrid Kühnle
Der Deutsche Fußball-Bund DFB hat über 7,4 Millionen Mitglieder – und eines davon,
Sigrid Kühnle vom FSV 08 Bietigheim-Bissingen, wird am 12. Januar 2024
im Vereinsheim des VfB Tamm im Blickpunkt stehen und für ihr herausragendes
ehrenamtliches Engagement mit dem DFB-Ehrenpreis 2023 ausgezeichnet werden.
Das feminine Aushängeschild der Nullachter ist im ganzen Bezirk Enz-Murr
und darüber hinaus bekannt, geachtet und als bodenständige, nimmermüde Powerfrau bewundert.
Natürlich auch beim 800-Mitglieder-Oberliga-Club am Bissinger Bruchwald, bei dem sie seit
über 40 Jahren, wenn man es so salopp titulieren darf, das klassische „Mädchen für alles“
war und auch mit 65 Jahren nach wie vor ist. Es würde die Dimensionen dieser Publikation
bei weitem überladen, wollte man auch nur annähernd auflisten, was die Frau
mit dem Markenzeichen Clogs alles für ihren Verein, durchaus aber auch für den Fußballsport
und nicht zuletzt für die Gesellschaft schlechthin geleistet hat.
Dazu nur ein Beispiel: Die gebürtige Bietigheimerin hat im Schulterschluss
mit anderen 08ern für Flüchtlinge gewiss mehr getan als unzählige politische Sonntagsredner.
„Sigi“ war am Bruchwald unter anderem auch als Geschäftsführerin, als immens tatkräftige
Wirtschaftsausschussvorsitzende und Motor, „Macherin“ von unzähligen Sportwerbewochen,
Holzklobenfesten und beispielsweise Bissinger Weindorffesten
sowie Clubhaus-Renovierungen aktiv. Und ist vieles davon immer noch.
Die Schafferin mit stets offenen Ohren für jedermann kümmert(e) sich um Jugendteams
ebenso wie um die Schriftführung im 08-Förderverein oder etwa als gelernte Arzthelferin
um so manche von Blessuren geplagte oder gar vom Ersticken bedrohte Balltreter.
Bei all den unzähligen Diensten ist es freilich seit über zwei Jahrzehnten hinweg primär
der Mädchen- und Frauenfußball, um den sie sich als Leitfigur verdient gemacht hat
und auch weiterhin macht. Sie gehörte zusammen mit Dr. Sabine Dettling und anderen maßgeblich
zu den Pionieren, die 2006 das zarte Pflänzlein Juniorinnen-Fußball setzten und inzwischen
zu einem doch recht stattlich gewachsenen Baum am Bruchwald pflegten und hegten.
Die Rede ist dabei nicht nur davon, dass sie als Ressortleiterin Juniorinnen Verantwortung
trägt, resolut und geradlinig für ihre Mädchen kämpft und rackert,
Partnerschaftsbegegnungen mit dem französischen FC in Sucy-en-Brie zum Erlebnis
für hunderte von Kids werden ließ, viele Turniere zusammen mit ihrem einst auch als
Bezirksjugendauswahl-Trainer ebenfalls stark engagierten Mann Werner Kühnle
meisterte und beispielgebende Kooperationen mit Nachbarklubs, Schulen und Kitas fördert.
Bemerkenswert ist insbesondere auch ihre konsequente Philosophie bezüglich des
fürsorglichen Umgangs mit ihren Schützlingen und der prinzipiellen Zielsetzungen.
Das heißt, bei ihr als Trainerin hat Spaß am Fußball Vorrang vor egomanen Gelüsten nach
temporärer Hochklassigkeit bzw. nach Siegen um jeden Preis und daraus resultierenden
Verlierern, die nicht mithalten können oder erst gar nicht in den Klub aufgenommen werden.
Und so erfreuen sich die inzwischen rund hundert 08-Girls eben nicht nur witziger
Trainingskomponenten, der Abkühlung im nahen Saubach, in der Eishalle oder jeder Menge
facettenreicher Ausflüge, Feiern und anderer Events, sondern auch des Erlernens
fairen Sozialverhaltens.
Ein Novum am Rande: Sie hat selbst nie gekickt. (Text und Foto: wch)