#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Sicherheitscheck am Bruchwald

Fußball-EM 2024: Wäre eine öffentliche Trainingseinheit einer Nationalelf beim FSV 08 Bietigheim-Bissingen möglich?

Die Europäische Fußball-Union UEFA, das heißt konkret die mit der Organisation der Europameisterschaft 2024 beauftragte EURO 24-GmbH beziehungsweise das Reisebüro des Deutschen Fußball-Bundes DFB, halten den FSV 08 Bietigheim-Bissingen auf Trab.

Dieser Tage war nun die Sicherheitsabteilung vor Ort, um zu prüfen, ob ein öffentliches Trainingsspiel einer National-Mannschaft auf dem 08-Gelände machbar wäre. Und demnächst steht eine Video-Konferenz an.

„Großer Bahnhof“ an der Sportarena an der Bissinger Waldstraße: Jan Böning, Team Facility Security and Medical Manager, und seine Kollegin Kristin Beck, Safety & Security and Medical Assistent, waren eigens aus Frankfurt angereist.

Dazu waren örtliche Vertreter von Polizei, vom Security-Dienst Marco Klett, vom städtischen Kultur- und Sportamt sowie vom Ordnungsamt und die Nullachter Vorstandsmitglied Achim Silcher, Sicherheitsbeauftragter Klaus Schneck und der 08-Ehrenvorsitzende präsent, um eineinhalb Stunden lang Sicherheitsfragen zu erörtern.

Konkret ging es dabei darum, dass die teilnehmenden Nationalverbände gemäß Turnierreglement dazu verpflichtet sind, mindestens eine Trainingseinheit vor Publikum abzuhalten. Klartext: ein öffentliches Trainingsspiel zu absolvieren.

Ist das am Bruchwald aber überhaupt möglich, wenn beispielsweise die Portugiesen meinen, dass zu solch einem Anlass allein 5000 Fans wegen Ronaldo kämen? (Die BZ berichtete kürzlich darüber) „Zur maximalen Zuschauerzahl für dieses Training kann zum aktuellen Zeitpunkt noch keine finale Aussage getätigt werden“, teilte hierzu Communications Coordinatorin von der EURO 2024 GmbH Bianca Plötzeneder aus Frankfurt mit.

Sicher ist jedenfalls, wie Achim Silcher erläuterte, dass es am Bruchwald weder öffentliche Toiletten, noch überdachte Zuschauerplätze, eine funktionierende Lautsprecher-Anlage oder Räume für Ordnungskräfte und  Räume zum Abstellen von Rucksäcken, Regenschirmen und dergleichen Utensilien gebe.

Fragen über Fragen wurden angesprochen: Wo parken die Busse von Nationalteam und Staff, wo Promis? Gibt es eine Drohnen-Überwachung? Wie ist das mit den Akkreditierungen? Gibt es Baustellen, Tribüne, genügend Polizei?

Das werde es geben, wie der Polizei-Sprecher versicherte. Die Zahl der Einsatzkräfte hänge damit zusammen, welche Nation tatsächlich zu den Nullachtern käme. Auch das Ordnungsamt kündigte Flexibilität an.

Die Auslosung findet am 2. Dezember 2023 in der „Elbphilharmonie“  in Hamburg statt. Eine finale Entscheidung, welches Team Base Camp von den teilnehmenden Teams bezogen wird, muss bis 15. Januar 2024 getroffen werden.

Das Gelände des FSV 08 würde laut Bianca Plötzeneder spätestens zum 9. Juni 2024 bis zum Ausscheiden des Teams in Anspruch genommen werden.  Die teilnehmenden Nationalverbände müssen demnach mindestens fünf Tage vor ihrem ersten Spiel nach Deutschland einreisen und ihr Quartier beziehen.

Bezüglich der Kosten für die Ausrichtung einer öffentlichen Trainingseinheit werden die Verantwortlichkeiten noch im Detail geklärt. Die Euro-24-GmbH-Sprecherin sagte, dass grundsätzlich die UEFA und der Nationalverband den Großteil der Kosten trügen.

Der Team Base Camp-Katalog, den alle teilnehmenden Nationen bekamen, enthält aktuell 56 Optionen. Wie daraus ersichtlich ist, stehen für den EM-Spielort Stuttgart neben Bietigheim-Bissingen/Hotel Monrepos auch noch Anlagen in Hoffenheim, Heilbronn, Baden-Baden, Freudenstadt und Ulm zur Auswahl.

Auf die Frage, ob denn Bietigheim-Bissingen immer noch ernsthaft für ein solches Camp interessant wäre, antwortete der aus Bremen stammende Sicherheitsexperte Jan Böning: „Aber sicher. Sonst wären wir ja wohl nicht hier!“

Der Katalog mit Offerten von Berlin bis München ist hier einsehbar: https://euro2024-teamcatalogue.uefa.com/

(Text und Foto: wch)