Schiedsrichter stellen sich Herausforderungen
Schiedsrichter-Gruppe Ludwigsburg mit vielen Aktivitäten, aber auch Rückgängen – Jochen Rottner neuer Obmann.
Die Fußball-Unparteiischen der Gruppe Ludwigsburg stehen, insbesondere auch in Corona-Zeiten, vor einer Reihe von Herausforderungen, denen sie sich jedoch mit Kompetenz und Energie stellen. Allen voran und mit neuen Impulsen nun Jochen Rottner vom SV Poppenweiler, der am Montagabend in der virtuellen Versammlung als Nachfolger des aus beruflichen Gründen ausgeschiedenen Daniel Mössinger zum neuen Obmann gewählt wurde. Mössinger wurde für seine „engagierte und sehr gute Arbeit“ gewürdigt. Schmerzlich ist der Rückgang um insgesamt 17 Schiedsrichter seit der Saison 2018 auf nunmehr noch 139 Personen.
In seinem Rechenschaftsbericht sprach der Obmann von drei außergewöhnlichen Jahren im Schiedsrichterwesen. Angefangen von der Einführung des bis heute umstrittenen Videobeweises über die wesentlichen Erhöhung der Spesen auf Verbandsebene und beispielsweise der Verpflichtung der Schiedsrichter, bis spätestens eine Stunde nach Abpfiff den Spielbericht online freizugeben. Ganz wesentlich natürlich das Thema Corona-Pandemie mit alle den Einschränkungen beziehungsweise Abbrüchen auch im Spielbetrieb.
Den Rückgang der Anzahl der Unparteiischen führte der Obmann darauf zurück, „dass teils vermehrt vor allem bei den jungen Schiedsrichtern andere Interessen da sind beziehungsweise sie sich teils auch etwas anderes darunter vorgestellt haben. Zudem kommt erschwert dazu, dass aufgrund von Corona 2020 kein Neulingskurs stattfinden konnte, trotz 32 Anmeldungen.“ Corona bedingt waren 4800 Spiele weniger zu leiten als in der Periode zuvor. Auch der Rückgang an Aktiven führte dazu, dass etliche Spiele in unteren Spielklassen und bei der Jugend nicht mehr besetzt werden konnten.
In der Saison 2019/2020 hatte die SR-Gruppe Ludwigsburg Spiele von 55 Vereinen mit Schiedsrichtern besetzt. „Nach den Anforderungen des WFV hätten diese Vereine in unserem Bezirk dafür 229 SR zusammen stellen müssen, um ihr Soll zu erfüllen. Zur Verfügung standen uns jedoch nur 137 Schiedsrichter/innen. Somit fehlten uns 92 Spielleiter. Von den 55 Vereinen erfüllten nur elf Vereine das Soll“, bedauerte Mössinger, der besonders positiv den FC Biegelkicker Erdmannhausen erwähnte, weil dieser Verein gleich zehn Unparteiische mehr stellte als gefordert.
Lob gab es aber auch für die engagierten und komplett wiedergewählten Ausschussmitglieder Wolfgang Scheidt (FSV 08 Bissingen, Obmann-Stellvertreter), Sascha Conrad (SV Grün-Weiß Sommerrain), Jennifer Raich (FV Löchgau), Taki Stavridis (VfL Gemmrigheim), Johannes Schwenger (TSV Ottmarsheim), Michael Zeiher (SV Poppenweiler), Jochen Rottner (SV Poppenweiler) sowie Jonas Rosenberger (Spvgg. Bissingen).
Im Zusammenhang mit dem DFB bedankte sich der LB-Obmann ausdrücklich bei Helmut Geyer für dessen geleistete Arbeit im DFB von 2010 bis 2019. Unter anderem, dass er mit seinen Kollegen bundesweit das Paten-System für SR-Neulinge eingeführt und die Aktion “Danke Schiri” fest verankert hat: Mössinger: „Eine tolle Aktion für die Schiedsrichter im unterklassigen Bereich.“
Folgende Schiedsrichter sind für die Gruppe Ludwigsburg im Profi-/Amateurbereich unterwegs: Pascal Müller (FV Löchgau), 2. Bundesliga / VAR; Jochen Rottner (SV Poppenweiler), Oberliga / SRA Regionalliga; Michael Zeiher (SV Poppenweiler), Verbandsliga / SRA Regionalliga, SR in A-/B-Jugend Bundesliga; Manuel Mahler (FSV 08 Bissingen), Verbandsliga; Daniel Bechtel (TSV Bönnigheim), Landesliga/ Verbandsliga; Nicolas Strauß (TSV Bönnigheim), Landesliga, SRA in A-/B-Jugend Bundesliga; Jonas Rosenberger (Spvgg. Bissingen), Landesliga, SRA in A-/B-Jugend Bundesliga.
Mit Maßnahmen wie einer Frauen-Beauftragten, vielseitigen gemeinsamen geselligen Aktivitäten, Informationsabende, Neulingskurse, 4. Offizielle für Neulinge, „Abbrecherkonzepte“, Neustrukturierungen und zum Beispiel digitale Initiativen, Schulungen, Prüfungen, Schiedsrichter-Trainingsstunden und Ehrungen stellte und stellt sich die SR-Gruppe mehr denn je den Herausforderungen – Corona hin, Corona her.
Verbandsschiedsrichter-Obmann Guiseppe Palilla hielt schließlich noch ein hochinteressantes und informatives Referat über die Aktivitäten des Verbandsschiedsrichterausschusses.
Urgesteine ausgezeichnet
Geehrt wurde Herbert Okupnik (GSV Höpfigheim). Er verließ 2018 im Alter von 81 Jahren und nach 43 Jahren an der Pfeife den Aktiven-Bereich. Ebenso hörte Ingo Ernst 2019 auf. Er tauschte die Pfeife gegen den Block als Beobachter. Beim Vereinsjubiläum (100 Jahre) des SKV Hochberg leitete er nach 35 Jahren sein letztes Spiel SKV Hochberg gegen die Traditionself des VfB Stuttgart.
Vom DFB waren Taki Stavridis (VfL Gemmrigherim) und Wolfgang Scheidt (FSV 08 Bissingen) für herausragende Leistungen ausgezeichnet worden. Scheidt wurde sogar Landessieger und seine Verdienste in der DFB-Zentrale in Frankfurt gewürdigt.
Text: wch