#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Nullacht vergibt möglichen Sieg

Bissinger Oberligisten lassen beim  0:0 in Freiberg beste Torchancen aus

Punktgewinn auch beim Tabellenführer: Bissinger Fußball-Herz, was willst du mehr? Nun, wer die 94 Minuten am Freiberger Neckar sah, weiß, dass für die Gäste von der Enz am Wasen sehr wohl mehr möglich gewesen wäre. Der Punktgewinn war jedenfalls hochverdient. Die 555 Zuschauer sahen ein zuweilen tolles, absolut faires Spiel, das vom Freiburger Schiedsrichter Marc Packert und seinen Assistenten Phillip Herbst und Mirko Borjanovic professionell, souverän geleitet worden war.

War das tatsächlich die gleiche Bissinger Elf, die zuletzt gegen Walldorf ausgesprochen mickrig dahergekickt hatte und am Ende noch mit einem Remis zufrieden sein konnte? Ja, fast die gleiche, denn nun musste erneut Kunde wegen seiner alten Sprunggelenk-Verletzung passen. Ähnlich wie bei den Kickers präsentierten sich die launigen Mannen vom Bruchwald aber nun wieder in Top-Form.

Zu Recht war Trainer Markus Lang unmittelbar nach dem Spiel am Wasen mit seinem Team „sehr zufrieden“ und freute sich besonders deswegen, „dass wir klar die aktivere und am Schluss auch physisch stärkere Mannschaft waren“. Eine Ansicht, die rundum geteilt wurde. So zeigte sich beispielsweise auch SGV-Keeper Sven Burkhardt als echter Sportsmann: „Heute hatten wir Glück, dass wir einen Punkt geholt und nicht verloren haben.“

Die Star-Formation der Freiberger kam eigentlich über die gesamte Spielzeit nicht so zum Zug, wie man es von Grüttner, Sökler und Co. erwartet, aus Bissinger Sicht befürchtet hatte: Immer wieder blockten die überzeugenden Akteure vom erneut sicheren Torhüter Tom Vahldiek an,  über Sarak, Haile, Mahler und hin bis beispielsweise Landwehr, SGV-Angriffe ab.

Immer wieder bauten die bienenfleißigen und technisch versierten Mamic, Götz und Toth daraus resultierend gefährliche Angriffe auf. Wenn es nach wenigen Minuten, 1:0 oder gar 2:0 für die Bissinger geheißen hätte, wäre das keinesfalls undenkbar gewesen. Aber die berüchtigte 08-„Krankheit“ wurde wieder und wieder akut: In aussichtsreichster Schuss-Position wird nochmals quer und nochmals quer gespielt. Freilich hielt auch Altmeister Burkhardt wieder gekonnt, was zu halten war.

Nach richtig guten 20 Minuten der erneut im „Ukraine-Trikot“ angetretenen Lang-Männer kamen die Tabellenführer freilich dann immer besser ins Spiel. Glück für 08, dass in der 25. Minute ein SGV-Kopfball nur an den Pfosten ging. Der Pausenstand von 0:0 entsprach in etwa einem Match auf Augenhöhe.

Nach der Halbzeit wirkte die von den mitgereisten FSV-08-Fans orakelte orkanartige Offensive der Gastgeber eher wie ein Lüftchen. Dafür erspielten sich die Flitzer um Gorgoglione und Gerezgiher von der 46. bis zur 70. Minute annähernd ein halbes Dutzend allerbester Torchancen – die zum Teil auch aus allerbester Position versemmelt wurden. Ein Königreich für einen „Knipser!“

Dass die Freiberger in der 94. Minute nur den Gäste-Pfosten trafen – da hatten die Nullachter dann sogar noch das Glück des Tüchtigen.

Apropos Glücksgefühle: Viel wichtiger als der Punktgewinn beim Ersten ist für den FSV 08 Bietigheim-Bissingen die bestätigte Zusage der Firma Vahldiek, auch in den Saisons 2022/23 und 2023/24 Hauptsponsor zu sein. Nach dieser Nachricht waren die versiebten Torchancen wie weggefegt.   (wch)