#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Nullacht – Nullacht eins:zwei

Bissinger Oberligisten verlieren trotz starker Leistung gegen den FC 08 Villingen-Schwenningen

Das war ein Novum in der Vereinsgeschichte am Bruchwald: Noch kurz vor dem Spiel schoben Gäste aus dem Schwarzwald-Bahr-Kreis den Schnee aus einem 16er des Kunstrasenplatzes. Die Mühe hatte sich gelohnt: Genau aus diesem geräumten Platz-Viertel schossen ihre Nullachter zwei Tore zum 2:1-Sieg gegen die Bissinger Nullachter, die sich vor 150 Zuschauern tapfer gegen diese nächste Pleite gewehrt hatten und nun vollends mitten im Abstiegsstrudel überwintern müssen.

Wieder mit Andre Sirianni, aber erneut ohne Stammtorhüter Sven Burkhardt (Oberschenkel-Zerrung) traten die Lang-Männer gegen die ambitionierten, bestens bestückten und selbstsicher aufspielenden Nordschwarzwälder an – auch alle Gastgeber spürbar hochmotiviert.

An Moritz Welz jedenfalls lag die Niederlage nicht. Im Gegenteil, einmal mehr glänzte der junge Mann durch eine Handvoll erstklassiger Paraden und verhinderte durchaus mögliche weitere Treffer der Villinger-Schwenninger.

Die Fußballer vom Bruchwald spielten, wie schon gegen andere Große dieser Liga, richtig gut. Aus einer sicheren Abwehr heraus und mit vorbildlicher altruistischer Moral bewiesen die Akteure um den prima aufgelegten Kapitän Pero Mamic absolutes Oberliga-Niveau. Vor allem, wenn man sich auch noch die überaus widrigen Platzverhältnisse und die daraus resultierenden Rutschpartien vor Augen hält.

Das leidige Thema in der ersten Halbzeit stößt einem im FSV-08-Lager inzwischen freilich fast schon gallig auf: Egal, ob Valentyn Podolsky, Pero Mamic und beispielsweise Justin Keklik: Sie vergeigen, zum Teil sauber herausgespielte beste Torchancen. Auch deswegen, weil sie es nach wie vor immer noch einen Schlenker besser machen wollen. Dennoch: eine bemerkenswert gute erste Halbzeit mit Stand 0:0.

Umso bitterer für die Enztäler, dass die Heimelf nach zwei Minuten in der zweiten Halbzeit in Rückstand geriet. Die Männer aus der über 88 000 Einwohner großen Doppelstadt hatten im Mittelfeld einen Ball abgefangen, blitzschnell über links gekontert und führten nach einem feinen Schlenzer von Dominik Emminger mit 1:0.

Fortan sahen die wenigen Zuschauer ein nach wie vor faires, angesichts des vom unerfahrenen Schiedsrichter Eilitz aus Rheinfelden/Südbaden trotzdem freigegebenen Spiels auf rutschigem Untergrund gutes Oberligaspiel mit Torchancen hüben wie drüben. Dabei zeichneten sich, wie schon angedeutet, insbesondere Moritz Welz und ebenso der sehr sichere Denis Klose in den Gehäusen aus.

Nach 91 Minuten führten die Villinger-Schwenninger dann auch noch mit 2:0, als ihre Abwehr nach einem Eckball der Bissinger, die allesamt nach vorne geeilt waren, das Leder aus der Gefahrenzone bolzte – allerdings genau vor die Füße von Gabriel Cristilli, der nach einem Spurt fast über den gesamten Platz allein auf Welz zulief und diesem diesmal keine Chance ließ.

Wie schade – aus Bissinger Sicht versteht sich – dass das Kopfballtor vom immer besser werdenden Daniele Cardinale zum 1:2 erst in der 93. Minute fiel. Zum durchaus verdienten Ausgleich reichte es jedenfalls nicht mehr.

Apropos verdient: Die Gäste hatten andererseits keinesfalls unverdient gewonnen, zumal ihnen der ihnen ansonsten wohlgesonnene Unparteiische gegen Ende der Partie zwei Tore aberkannte. Das eine wegen Abseits, das andere deswegen, weil der Ball vorher im Aus gewesen sei. Warum es dann aber Eckball gab…?

Der Chefcoach der Bissinger Nullachter Markus Lang bestätigte nach dem Spiel die Einschätzung von einer guten heimischen Leistung: „Ja. Ich finde, wir hatten in der ersten Halbzeit sogar leichte Vorteile. Unser Problem ist es halt, dass wir aus guten Möglichkeiten nix Zählbares herausbringen – da ist Villingen-Schwenningen eine ganz andere Hausnummer.

In der Halbzeit“, erläuterte Lang weiter, „dachte ich noch, wir könnten das Spiel sogar gewinnen; aber das war ein Schuss nach hinten. Spätestens, als Ferdinand Schmidt ausrutschte und somit den Ball verlor.  Nichtsdestotrotz“, gab Markus Lang einmal mehr den fairen Verlierer, „hatten die Gäste die klareren Torchancen und Welz hielt dazu auch noch mehrfach hervorragend.“

(wch)