Nullacht gibt in Freiburg den Ton an

Nesreddine Kenniche gelingt beim 4:1-Sieg über den FFC ein Hattrick

Zuerst gaben die Männer in Blau-Weiß auf dem Rasen den Ton an, dann nach dem Spiel auf fremdem Terrain im Dietenbach-Sportpark zu Freiburg beziehungsweise auch im Bus mit Stimmungsmusik. Der souveräne Auswärtserfolg war jedenfalls nicht nur sicht-, sondern auch hörbar. Die gute Laune war allerdings gut nachvollziehbar.

Beim familiären Fußball-Club,  bei dem die Gäste noch sympathisch von der Präsidentin persönlich begrüßt werden und man sich gerne an einstige Zweite-Bundesliga-Hoch-Zeiten in den 1980er-Jahren erinnert, gingen die Bietigheim-Bissinger nach 15 Minuten in Führung, als Pero Mamic einen Jonathan-Zinram-Eckball einmal mehr per Kopf wuchtig veredelte.

Die Nullachter spielten bereits in der ersten Halbzeit ansehnlich, mussten jedoch in der 35. Minute den Ausgleich durch David Tritschler hinnehmen, als vom Abwehrchef ein hoher Ball unterschätzt wurde und der spätere Torschütze nicht mehr eingeholt werden konnte. Da hatte dann selbst ein Top-Schlussmann wie Sven Burkhardt keine Chance mehr.

In Halbzeit zwei ließen es die Fußballer vom Bruchwald dann richtig krachen. Spielerisch wie konditionell überlegen heizten sie – meistens inszeniert vom alle Akteure überragenden Benedikt Landwehr – den Roten ein. Es „duftete“ aus Nullacht-Perspektive geradezu nach Tor.

Und so war es dann auch real. In der Zeitspanne  53., 65. und 85. Minute präsentierte Nesreddine Kenniche einen blitzsauberen Hattrick. Zweimal nach virtuosem Zuspiel von Roman Kasiar.

Die Frage, warum seine Elf heute gewonnen habe, beantwortete Cheftrainer Markus Lang so: „Weil wir in der zweiten Halbzeit unsere Chancen in Tore umgesetzt haben. Wir hatten auch in der ersten Halbzeit sehr gut gespielt, aber unsere Chancen nicht genutzt. In der Pause habe ich kritisiert, dass wir zu egoistisch agieren – und das war dann danach eindeutig besser. Letztlich haben wir die Partie zu 80 Prozent beherrscht. Natürlich bin ich mit dem 4:1-Sieg zufrieden.”

Sehr gut war am Samstag unterm Schauinsland übrigens auch das Schiedsrichter-Team um Tobias Huthmacher aus Bad Saulgau.

Weniger imposant dagegen die Zuschauerzahl: Das ausgesprochen faire Spiel wollten exakt 1185 Fans weniger sehen als das jüngste 08-Heimspiel gegen die Kickers.    (wch)