#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Nullacht geht auch am Waldsee baden

0:4-Packung beim SV Oberachern stand schon zur Halbzeit fest

Das Oberliga-Team des FSV 08 Bietigheim-Bissingen ist wie verhext! Egal, wie und was die Akteure um Kapitän Marius Kunde auch anstellen – es will nicht gelingen. Und dabei stand die Elf kürzlich noch auf Platz drei. Beim ohnehin seit Jahren unliebsamen Spielpartner SV Oberachern setzte es diesmal eine deftige 0:4-Klatsche. Es scheint in der Tat so, wie Trainer Markus Lang argwöhnt, dass einige Spieler den Kopf nicht frei haben, weil sie sich primär mit Zukunfts-Fragezeichen beschäftigen.

Das Desaster für die 08er begann am Nordzipfel des Ortenau-Kreises, gerade mal 30 Kilometer von Straßburg entfernt, bereits nach 90 Sekunden, als Sven Burkhardt ein Hurgler-Ball von Cemal Durmus zum 0:1durch Hände und Beine glitt. Ein „Hosenträger“-Tor, das so was von atypisch für den Klasse-Keeper ist. Kann einfach mal passieren. Basta!

Nur dumm, aus Bissinger Sicht versteht sich, dass sie in der 13. Minute in ihren Abwehrversuchen erneut „alt“ aussahen und sich Marin Stefotic dafür mit dem einfachen 2:0 bedankte.

Danach waren die Kicker vom Bruchwald vollends verunsichert, nein, völlig von der Rolle, bekamen in der 42. und 43. Minute durch Nico Huber und erneut Cemal Durmus zwei weitere Kisten – freilich vom flinken und agilen SV-Sturm auch gut mit Kombinationen gezimmert. Der Oberacherner Torhüter hätte bis dahin ruhig auch mal im nahen Waldsee ein wenig schwimmen gehen können, schien es. Auf dem Rasen oben hatte er jedenfalls nahezu nix zu tun.

Die bange Frage der eine Handvoll 08-Fans, ob das in Hälfte zwei gerade so weitergehen werde, wurde dann aber doch nicht Realität. Zum einen, weil ihre Mannschaft nun (wegen der Spieler-Austausche?) etwas stabiler wurde, und  zum anderen, weil die Fußballer aus dem Acherner 4000-Einwohner-Stadtteil nun wohl etwas Luft herausnahmen.

Erwähnenswert von der zweiten Halbzeit war dann eigentlich nur noch die haarsträubende Fehlentscheidung des ansonsten guten Schiedsrichters aus dem Schwarzwaldort Schönwald, als Roman Kasiar in der 72. Minute kurz vor dem Tor klar gefoult wurde und der viel zu weit weg stehende Unparteiische den vermeintlich völlig unstrittigen Elfmeter nicht gab.

08-Chefcoach Markus Lang war allerdings ausschließlich von der Leistung seiner Mannen bedient. Auf seiner Mängelliste tauchten einmal mehr die Begriffe Zweikampfverhalten,  Laufbereitschaft, Taktik-Umsetzung und fehlendes Teamwork auf.

„Natürlich bin ich tief darüber enttäuscht, was die Mannschaft an desolater Leistung gezeigt hat. Sie hat alles vermissen lassen, was Fußball auszeichnet. Es gab kein Aufbäumen, dafür Verunsicherung. Manche Spieler trauen sich nichts mehr zu“, spannte der renommierte Trainer den Bogen damit zu einem möglicherweise kausalen, relevanten Hintergrund: „Manche Spieler sollten endlich mal ihre Zukunftsentscheidungen fällen, diesbezüglich nichts mehr hinauszögern und somit den Kopf fürs Spiel freikriegen. Für mich als Trainer ist das derzeit eine sehr schwierige Situation.“                             (wch)