#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Moritz Welz verhindert höhere Schlappe

FC Nöttingen gewinnt am Bissinger Bruchwald verdient mit 2:1

Falls in Kreisen des Fußball-Sportvereins 08 Bietigheim-Bissingen der eine oder andere gar ein wenig auf den zweiten Tabellenplatz geschielt haben sollte, so wurde er am Samstagnachmittag ernüchtert: Die heimische Elf verlor zuhause vor rund 300 Zuschauern und hatte es nur ihrem erstklassig haltenden Torhüter Moritz Welz zu verdanken, dass es nur 1:2 ausging.

Bei Nullacht ging an diesem Tag unterm Strich herzlich wenig. Weder das Zusammenspiel klappte gut, noch stand die Abwehr sicher. „Wir haben viel zu viele Abschlüsse der Nöttinger zugelassen“, resümierte der 08-Kapitän Marius Kunde dann auch für sein Team selbstkritisch.

In der Tat muss man es nochmals herausstellen, dass Burkhardt-Ersatzmann Welz insbesondere in der zweiten Halbzeitz über ein halbes Dutzend mal mit Glanzparden noch ausbügelte, was ihm seine Vorderleute eingebrockt hatten. Marius Kunde: „Ohne Moritz hätten wir heute sechs bis sieben Dinger kassiert!“

Freilich hatten auch die Lang-Männer zum Teil hochkarätige Torchancen, waren aber beispielsweise bei zwei Überzahl-Szenen zu egoistisch, insgesamt aber ohnehin eher verhaltener als die hochmotivierten Gäste.

Das 0:1 in der 54. Minute durch Mohamed Abdelrahman Medhat Makram hatte sich bereits abgezeichnet: Der FCN stürmte und stürmte – und irgendwann war dann eben auch Welz bei einem strammen Schuss unter die Latte machtlos.

Erst in der Schlussviertelstunde besannen sich die Bissinger dann auch ihrer Offensiv-Qualitäten. Vielumjubelt somit das 1:1 in der 83. Minute, als Landwehr eine Traumflanke zu dem eben eingewechselten Adrian Heinle hereingab und dieser per Kopf erfolgreich war.

Jetzt stand das vom inzwischen völlig überforderten Karlsruher Schiedsrichter Cedrik Bollheimer oft einseitig geleitete Spiel auf der Kippe. Ein unrühmliches Beispiel für anmutende badische Schulterschlüsse führte in der 89. Minute dann auch noch zum 1:2: Valentyn Podolskys Ball konnte der Gäste-Keeper gerade noch zu Ecke abwehren. Vermeintliche Ecke, denn der Schiedsrichter samt Assistent  gaben das Eckball nicht. So, wie der Mann aus Karlsruhe kurz zuvor auch einen Ellenbogenstoß gegen Kevin Ikpide im Fünfmeterraum einfach ignorierte.

Immerhin befragte Bollheimer nach den intensiven Protesten von 08 samt Publikum den FC-Torsteher Kenan Mujezinovic wegen des erwähnten Eckballs. Sehr unsportlich verleugnete dieser aber in der 87. Minute die Wahrheit und übte sich nach den Protesten der 08-Fans auch noch als Zyniker, in dem er diese wissen ließ, dass „es im Leben eben nicht immer gerecht zugeht“…

08-Spielführer Kunde, auch dazu befragt: „Natürlich war das unsportlich. Auch vom Schiedsrichter, weil er die Verantwortung einfach an den Torwart weiterreichte, obwohl alle 300 Anwesenden wussten, was passiert war. Ich weiß aber ehrlich gesagt nicht, ob ich in der 87. Minute im Umkehrfall nicht aus so gehandelt hätte wie Mujezinovic.“

Das eigentlich Schlimme für die Platzherren: Die Nöttinger, durch die Fehlentscheidung in Ballbesitz, machten in der 89. Minute auch noch durch Jimmy Marton, der sich durch die Abwehr „getanzt“ hatte,  das 2:1-Siegtor. Wie gesagt: durchaus verdient.

(wch)