Mit Mannheim sehr zufrieden
Alexander Essweins Gastspiel am Bissinger Bruchwald
O k.: Bäume hat er am Bruchwald nicht gerade ausgerissen, aber kluge Pässe gespielt und allemal aufblitzen lassen, welch Top-Spieler er einmal war beziehungsweise auch mit 34 Lenzen immer noch in der Oberliga ist. Alexander Esswein ist mit sich und der Welt an Rhein und Neckar zufrieden. Erst recht nach dem Sieg am Samstag beim FSV 08.
Zur Erinnerung: 196 Bundesliga-Spiele und dort 14 Tore geschossen, elf Mal Europa League gekickt, 39 Mal von der U17 bis U21 in der Nationalelf aufgelaufen, Einsätze in Zweiter und Dritter Liga sowie in Regionalligen, mit dem VfL Wolfsburg 2008/09 Deutscher Meister geworden und einst Akteur beim SV Waldhof Mannheim, 1. FC Kaiserslautern, VfL Wolfsburg, 1. FC Nürnberg, FC Augsburg, VfB Stuttgart, SV Sandhausen und MSV Duisburg. Der 1,83-Meter-Mann kann Zahlen und Namen für sich sprechen lassen.
Jetzt ist der gebürtige Wormser also seit August beim Traditionsverein VfR in der 315.000-Einwohner-Stadt Mannheim zuhause. Und das meint er auch ausdrücklich so: „Ich fühle mich hier sehr, sehr wohl. Es macht riesig Spaß mit den jungen Fußballern, die jedes Spiel unbedingt gewinnen wollen und deswegen auch immer zu hundert Prozent Gas gaben“, antwortet er auf die BZ-Frage nach seinem Befinden. „Dem Alter entsprechend“ geht es ihm demnach auch privat rundum gut. Er wohnt mit seiner Frau, mit der er seit vielen Jahren zusammen, verheiratet ist, und seinen fünf und sieben Jahre jungen Töchtern bereits seit fünf Jahren in Mannheim. Mit ein Grund, warum er nun zum VfR stieß.
Bietigheim-Bissingen kannte er bisher nur vom Namen, wusste lediglich, dass es in der Nähe von Stuttgart liege. Den 3:1-Auswärtserfolg gegen die Bissinger Nullachter empfindet der Rechtsfuß durchaus als verdient. Sein VfR hätte schon zur Halbzeit den Sack zumachen müssen, sei aber zu inkonsequent gewesen, wertete er im Kurz-Interview die Begegnung. Allerdings räumte er ein, dass „die Bissinger ihre Sache recht gut gemacht haben und bis zum Ende der Partie alles möglich gewesen ist, sehr wohl auch ein Unentschieden“, so Esswein, der in seiner Freizeit inzwischen mit großer Affinität „Paddle Tennis“ spielt.
Wie gut seine Erinnerungen noch an die Profi-Glanzzeiten sind, wollten wir auch noch wissen. „Die sind immer da. Es gibt doch nichts Schöneres, als Fußball zum Beruf zu haben. „An den 1. FC Nürnberg erinnere ich mich deshalb noch ganz besonders gern, weil mich der ,Club‘ nach meiner Meisterschaft mit Dynamo Dresden in die 1. Bundesliga holte und mir somit ganz neue Perspektiven eröffnete.“
(wch)