Bitterer Absturz aus Wolke sieben
Nullachter verlieren nach 1:0-Pausenführung in Großaspach noch 1:4
Kompliment an die SG Sonnenhof Großaspach: Wer es nach einem 0:1 zur Pause vermochte, diesen Rückstand noch in einen 4:1-Erfolg umzuwandeln, grüßte am Freitagabend zu Recht von der Tabellenspitze. Die Regionalliga-Absteiger sind ohne Zweifel eine Bereicherung für die Oberliga.
Allerdings kam die relevante Wende im Spiel gegen die Nullachter durch eine betont strittige Elfmeter-Entscheidung des auch insgesamt nicht gerade objektiven Schiedsrichters John Bender (Gomaringen) zustande. Am letztlich verdienten Sieg der mit besseren Einzelspielern – Benko, Kutlu – bestückten Heimelf ändert dies nichts.
Gerade Freiberg samt Reutlingen weggeputzt und in Großaspach zur Pause in Führung: Die Fußballer des FSV 08 Bietigheim-Bissingen samt ihrem Anhang durften sich bis dahin durchaus ein wenig wie auf Wolke sieben fühlen – um dann jäh von dort runter zu segeln.
Dabei fing auch diesmal alles gut an. In der ausgeglichenen ersten Halbzeit hatten sich die Gäste ein leichtes Chancen-Plus erspielt, das in der 41. Minute dann auch nicht zufällig zum 1:0 für sie führte. Nach einem Eckball und einer Ball-Stafette deichselte der junge Keklik das Leder aus kurzer Torentfernung ins Netz.
Die Freude hielt freilich nur kurz an, denn in der 48. Minute gelang Sahiti aus halblinker Position an der Strafraumgrenze mit einem wunderschönen Schlenzer der Ausgleich. Sahiti war in der 75. Minute dann nochmals erfolgreich, als er allein vor Burkhardt stehend diesem keine Chance ließ.
Knackpunkt der Begegnung vor 680 Zuschauern war aber zuvor der Elfmeter, den der Schiedsrichter nach einem Zweikampf für die Heimelf pfiff und den Salz in der 57. Minute souverän zum 2:1 nutzte.
Danach bauten, wie schon erwähnt, Sahiti und in der 88. Minute Engel per Nachschuss die Großaspacher Führung perfekt auf 4:1 aus. Die Nullachter hatten bis Spielende dann noch die eine oder andere gute Torchance – vergeben.
08-Trainer Markus Lang wollte nach der Partie weniger mit dem Schiedsrichter als mehr mit der eigenen Elf hadern, die „in der zweiten Halbzeit das Heft aus der Hand gegeben, schlecht verteidigt, im Mittelfeld keinen Zugriff mehr gefunden und nicht das umgesetzt“ habe, „was uns zuvor so stark gemacht hat“. Letztlich haben seiner Ansicht nach einige Spieler ihre Normalform nicht erreicht. (wch)