Das Kreuz mit den Jungs von der Kreuzeiche
Bissinger Oberliga-Fußballer erleben 0:4-Heimdebakel gegen den SSV Reutlingen 1905
Fußballer kennen derlei sportliche Unbill: Du spielst und spielst und spielst – und wahrscheinlich gelänge dir auch bis Mitternacht kein Tor. Egal, was du auch machst oder nicht machst. So geschehen am Samstag vor gut 300 Zuschauern am Bissinger Bruchwald, an dem die Nullachter keinesfalls vier Tore schlechter als die Fußballer von der Kreuzeiche waren, aber eben alles andere als effektiv – und am Schluss dann freilich auch noch stark nachlassend.
Jedenfalls hatten die Männer von Chefcoach Markus Lang und dessen Adlatus Mario Klotz sich im Laufe der ausgesprochen fairen und von FIFA-Schiedsrichtern Karoline Wacker samt Team problemlos geleiteten Oberliga-Begegnung durchaus etliche viel versprechende Chancen erarbeitet und zumindest in der ersten Halbzeit dem Spielpartner aus der kleinen Großstadt in der Region Neckar-Alb einen Wettkampf auf Augenhöhe geliefert. Aber bis zur Schlussminute brachten die Bissinger letztlich nix Zählbares zustande. Der Hinweis auf das Fehlen von insgesamt neun Stammspielern und der Rückgriff auf A-Jugendliche mag zwar inzwischen ausgelutscht klingen, ändert am sehr spürbaren Faktum jedoch eben nichts.
Reutlingen indes war weitaus cleverer. Schon in der 14. Minute tanzte Djermanovic vor seinem Führungstreffer nahezu die gesamte 08-Abwehr aus; Schumann schoss in der 49. Minute aus halblinker Position den zweiten SSV-Treffer, dem Lübke in der 86. Minute mit einem ungehinderten Kopfball das 3:0 für Reutlingen folgen ließ, ehe Kuengienda in der 89. Minute ein riskantes Manöver des jungen 08-Keepers, der zuvor noch glänzend reagiert hatte, gar mit dem 0:4-Spielstand bestrafte.
Fazit: Reutlingen hat sehr wohl verdient gewonnen, war aber keinesfalls übermächtig. Und die gepeinigten Nullachter müssten, ihrem suspekten Rhythmus folgend, beim nächsten Spiel in Backnang eigentlich wieder eine Glanzpartie abliefern.
(Text und Foto: wch)