Wörner-Elf erkämpft sich Endspiel in Ravensburg
Im Kellerduell gegen den FC Holzhausen beweist der FSV 08 Bietigheim-Bissingen kühlen Kopf und belohnt sich mit dem deutlichen 3:0-Erfolg. Beim FVR kommt es in zwei Wochen zum Saisonabschluss zum Showdown.
Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen hat seine letzte Chance auf den Klassenerhalt in der Fußball-Oberliga ergriffen. Die Mannschaft von Trainer Simon Wörner schlug im letzten Heimspiel der Spielzeit den FC Holzhausen mit 3:0 (2:0) und erkämpfte sich dadurch in zwei Wochen zum Saisonabschluss ein Endspiel beim FV Ravensburg. „Am Ende war es ein verdienter Sieg, und ich glaube, man hat gesehen, dass wir den Sieg mehr wollten“, erklärt 08-Trainer Simon Wörner.
Die Nullachter zerrissen sich 90 Minuten lang am Bruchwald. Sie gaben keinen Ball verloren, gewannen praktisch jeden Zweikampf und stellten defensiv geschickt die Lücken zu. Die Konsequenz: Nach dem Seitenwechsel bekamen die Holzhausener kein Bein mehr auf den Platz. Gefährlich wurde es nur, als Kevin Ikpide am eigenen Strafraum Jona Lorch mit einem Pass in Bedrängnis brachte. Der Schuss von Nils Schuon, der abgefälscht zur Bogenlampe wurde, senkte sich knapp neben den Pfosten (60.).
Guter Beginn, dann Bruch im Spiel
So souverän wie die zweite Halbzeit waren die ersten 45 Minuten allerdings nicht. Nach gutem Beginn – bei einem Schuss von Lukas Böhm musste sich FCH-Torwart Kevin Fritz lang machen (11.), und Valentyn Podolsky spitzelte den Ball nur knapp am Pfosten vorbei (16.) – kam es mit der ersten Chance der Gäste zum Bruch im Spiel der Nullachter. Die Hausherren hatten sogar Glück, dass sie nicht in Rückstand gerieten. Doch Janik Michel (21.) und Fabio Pfeilhofer (28.) verfehlten das Tor. Steven Keklik klärte einen Schuss von Pfeilhofer kurz vor der Linie (22.). Und Michel traf nur den Pfosten (26.).
Wie aus dem Nichts brachte Alexander Götz in der 38. Minute seinen FSV mit 1:0 in Führung. „Ein Tor bewirkt Wunder, und die Meter laufen sich wieder leichter“, macht Wörner die Wirkung dieses Treffers deutlich. Die Nullachter hatten wieder alles im Griff. Sechs Minuten darauf senkte sich ein Schuss von Jonathan Zinram-Kisch aus 22 Metern nur aufs Netz. Wiederum nur eine Zeigerumdrehung später scheiterte Podolsky am Pfosten (45.).
In der Nachspielzeit markierte der Nullacht-Stürmer Lukas Böhm nach einem Seitenwechsel von Pero Mamic das 2:0. „In der ersten Halbzeit hatten wir auch ein bisschen Spielglück. Aber das gehört dazu, um nicht abzusteigen. Auch in den Zweikämpfen waren wir griffiger“, bilanziert Wörner.
Nach dem Seitenwechsel hätten die Gastgeber direkt die Vorentscheidung herbeiführen können. Nach einem tiefen Ballverlust der Holzhausener legte Mamic von der Torauslinie vor den Kasten, wo aber Roman Kasiar von Keeper Fritz geblockt wurde (48.). Und vier Minuten später lenkte der FCH-Schlussmann einen Schlenzer von Andre Sirianni um den Pfosten (52.).
Entscheidung in der 65. Minute
Sich erlöst haben die Nullachter in der 65. Minute. Nach einem Doppelpasse mit Nesreddine Kenniche legte Lukas Böhm den Ball von der Torauslinie vor den Kasten, wo Podolsky das Spielgerät über die Linie drückte. „Wir haben geschaut, dass wir nicht die Angst vor dem Verlieren haben, sondern vielmehr die Freude am Spiel zeigen“, berichtet Wörner. Besonders freute sich der Coach darüber, dass wieder die Null stand. Besonders lobt Coach Wörner die Defensive seiner Jungs: „Wir haben vor dem Spiel angesprochen, dass, wenn wir die Null halten, es erst mal sehr schwer ist, uns zu schlagen. Das war unser Ziel und das haben wir sehr gut gemacht. Von den Stürmern bis zum Torwart haben alle gut gegen den Ball gearbeitet.“
Einen Bärendienst dem FCH mit Blick auf das Saisonfinale erwiesen hat Lars Czerwonka. Der Holzhausener Außenverteidiger leistete sich erst ein Scharmützel mit Florian Feigl – und wurde dafür mit Gelb bestraft. Nach seiner Auswechslung direkt danach sah er auch noch glatt Rot wegen Meckerns.