Schmidts Traumtor allein reicht nicht

Bissinger 08er mit 1:1 gegen Ravensburg gut bedient – Sven Burkhardts 400. Oberliga-Spiel

Zuerst gab es am Samstag Blumen und edle Tropfen für den Vorzeige-08er Sven Burkhardt für seinen 400. Oberliga-Einsatz – dann rundum eher trübes Befinden. Bei den einen, weil sie auch dieses Heimspiel nicht zu gewinnen verstanden, bei den anderen, weil sie unterm Strich die Besseren waren, aber eben nur das. Das Spiel vor 150 Zuschauern wurde von Schiedsrichter Felix Ehing aus Singen und seinem Team sehr gut, ja, geradezu cool geleitet.

Andre Sirianni und Daniele Cardinale weiterhin verletzt, Kapitän Pero Mamic privat verhindert, Torjäger „Nessi“ Kenniche nicht gut in Form: Für die Akteure vom Bruchwald standen die Vorzeichen in der Partie gegen den FV Ravensburg, der nach Vermutungen von Bissingens Chefcoach Markus Lang den doppelten oder gar dreifachen Etat von Nullacht haben dürfte und gespickt ist mir Oberliga-Routiniers, ungünstig.

Was Wunder, dass der virtuose 23-Meter-Knaller von Ferdinand Schmidt schon in der 12. Minute geradezu Balsam für derzeit geplagten Nullacht-Seelen war. Allerdings haben die Lang/Wörner-Schützlinge aktuell offensichtlich nicht die Power und Qualität, effektiv nachzulegen, eine Führung auszubauen.

Jedenfalls gelang den Oberschwaben in der 28. Minute nach Ballverlust im Platzherren-Mittelfeld und dann blitzschnellen und gescheiten Kombinationen  durch Timo Senn der Ausgleich. Und der war so was von verdient, denn Ravensburg machte enorm Druck,  kreierte quasi fast ein Spiel auf ein Tor. Das hieß Schwerstarbeit für den engagierten Kevin Ikpide und seine Nebenleute! Überragend in dieser Dominanz FV-Stürmer Felix Schäch (21), über dessen rechtes Gefilde nahezu alle Ravensburger Angriffe inszeniert worden waren.

In der Halbzeitpause schien Markus Lang am 11. 11. dann  alles andere als eine Büttenrede gehalten zu haben. Das heißt, seine Mannen gestalteten die Begegnung fortan offener, die zuvor (zu) vielen Ballverluste im Mittelfeld beziehungsweise fahrigen, um nicht schlampig zu sagenden Abspiele wurden weniger. Immerhin.

Pech hatte der FV Ravensburg, dass sein Hühne (5), Kapitän Moritz Jeggle, kurz nach dem Wechsel einen vielversprechenden Sololauf letztlich verpatzte. Aber damit war er nicht alleine: In Minute 61 verstolperte der eifrige Youngster Niklas Böhm auf der Gegenseite eine „100-Prozent-Chance“ zehn Meter vor dem FV-Kasten. Endstand 1:1.

FSV-08-Trainer Markus Lang sprach nach dem Match vom erwartet schweren Spiel, geänderter 08-Spielweise und bestätigte bedauernd die häufigen 08-Ballverluste sowie die Überlegenheit der Gäste in Halbzeit eins. „In der zweiten Halbzeit hatten wir dann auch gute Phasen“, wertete der  Coach, und weiter, dass man heute angesichts der Situation mit einem Punkt nicht zufrieden sein könne, es aber sein müsse.

Am kommenden Samstag, 18. November, beginnt die Oberliga-Rückrunde für die  Nullachter mit einem weiteren Heimspiel, ab 14.30 Uhr gegen Offenburg. Dann wieder mit Pero Mamic, möglicherweise auch mit Daniele Cardinale, dem es wieder besser geht. Und auch von Andre Sirianni gibt es eine ermutigende Nachricht: Seine Verletzung weicht einem guten Heilungsprozess.

(wch)