Am Bruchwald flogen die Fetzen
FSV 08 nach 2:1-Sieg über Nöttingen Oberliga-Tabellenführer
Die Fußball-Elf der Nullachter ist aktuell und zumindest temporär Erster in der Oberliga Baden-Württemberg! Jubelstimmung wollte am späten Freitagabend am Bruchwald freilich keine aufkommen. Dazu gab es zuvor viel zu viele unschöne Szenen. Vier Gelbe Karten und eine Rote Karte gegen die Gastgeber und sieben Gelbe Karten sowie eine Rote und eine Gelb-Rote Karte gegen Nöttingen sagen (fast) alles.
Zu den nüchternen Fakten: Nullacht lag von der 19. bis zur 64. Minute nach einem Aufsetzer-Tor duch Dobros mit 0:1 hinten, ehe Torjäger Markopoulos mit einem Foulelfmeter (63.) und einem Treffer in der 84. Minute den Ausgleich erzielte beziehungsweise die Partie in einen 2:1-Sieg umwandelte.
Was die gut 250 Zuschauer in den insgesamt 94 Minuten miterleben mussten, war weniger berichtenswert. Es bedurfte jedenfalls keiner Professur, um die Parole der Gäste schnell zu enttarnen: 08-Angriffe möglichst zu unterbrechen, und dabei auch Fouls in Kauf zu nehmen. Hätte bereits hier der Schiedsrichter konsequenter geahndet, wäre ihm und allen anderen Anwesenden vermutlich das spätere unliebsame Spektakel erspart geblieben.
Aus den unzähligen Freistößen und anderen Chancen vermochten es die Platzherren zunächst jedoch nicht, deutlich Zählbares zu schaffen. Ganz besonders war dies allerdings auch dem mehrfach hervorragend reagierenden FC-Torhüter Andreas Dups zu verdanken.
Nach der Pause waren die 08er dann in Rage, als der Unparteiische ein Foul an Götz bei der Ahndung einfach einen Meter aus dem Strafraum herausnahm (57. Minute), und erst recht, als ihnen innerhalb weniger Minuten (58.) ein klarer und dann gleich ein durchaus akzeptabler Handelfmeter (59.) verweigert wurden. Das war in der Tat schon starker Tobak.
Dafür „kochten“ dann die Nöttinger, als der Schiedsrichter in der 63. Minute dann doch noch den Mut fand, auf den Punkt zu zeigen. Dann nämlich, als Kunde wenige Meter vor dem Tor weggerammt wurde. Wie gesagt, machte Torjäger Markopoulos dann zweimal seinem Namen alle Ehre, als er so wohl den Strafstoß cool „einlochte“ als auch in der 84. Minute einen sehenswerten zweiten Treffer erzielte.
In den letzten fünf, sechs Minuten flogen dann vollends die Fetzen: Immer wieder weitere Rudel-Bildungen, Unsportlichkeiten und verbale Attacken bis nach dem Schlusspfiff. Damit es keine Missverständnisse gibt: Es war nur ein Fußball-Oberliga-Spiel. (wch)