Zitterpartie nach 3:0-Führung
Bissinger Nullachter müssen sich gegen den 1. FC Bruchsal mit einem 3:3 zufrieden geben
Das Stimmungsbarometer am Bruchwald schnellte am Mittwochabend bei den Gastgebern binnen 50 Minuten von Hoch auf Tief und passte sich letztlich dem fiesen Regenwetter an: Bis zur 47. Minute führten die Nullachter nach zwei tollen Toren von Götz und einem Treffer von Kasiar souverän mit 3:0 – um dann in der zweiten Halbzeit drei Tore einzufangen und somit zwei wichtige Punkte gegen den Abstieg zu vergeben. Welche Parallele zum Heimspiel gegen Linx!
Zunächst eitel Sonnenschein bei 08 trotz strömenden Regens: Obwohl neben Kunde, Ngo, Williams und Reich nun auch noch Mittelfeldstratege Toth ausgefallen war, spielten die Lang-Männer gut auf. Allerdings zeigten die stark engagierten Badener bald, warum sie zuletzt mit prima Ergebnissen aufhorchen ließen. Jedenfalls rettete Bortel in der 11. Minute sein Team mit einer professionellen Fußabwehr vor einem vermeintlich klaren Rückstand.
Dann kam die Glanzzeit von Alexander Götz, als er in der 22. Minute mit einem gut getimten Schuss ins lange Bruchsaler Toreck einen prima Querpass zum 1:0 krönte und in der 37. Minute auch noch eins draufsetzte, indem er den Ball aus rund 20 Metern in den Winkel schlenzte. Diesem 2:0 folgte ein feiner Götz-Pass zu Kasiar, der den Bissinger Anhang vollends mit dem 3:0 jubeln ließ. Zuvor hatte ein Sarak-Kopfball noch die FC-Latte touchiert, während Bortel auf der anderen Seite mit einer fantastischen Parade (45.) den Bruchsaler Anschlusstreffer verhinderte.
Fast identisch wie gegen Linx brach die Nullacht-Elf nach der Pause urplötzlich förmlich ein: Götz vertändelte in der 47. Minute im Mittelfeld den Ball; die Gäste bedankten sich durch Redekop mit dem 1:3. Dann vergab Kasiar nach sehr schöner Hauser-Flanke eine „hundertprozentige“ Kopfball-Chance (51.), und fünf Minuten später wertete der hervorragende Unparteiische Marcel Lalka (Göppingen) zum Entsetzen der Nullachter einen Rempler mit Elfmeter, den Berecko sicher zum 2:3-Spielstand nutzte.
Den Platzherren gelang fortan herzlich wenig, während die motivierten Bruchsaler nicht erahnen ließen, warum sie so tief im Keller darben. Das 3:3 in der 78. Minute durch einen Kopfballtreffer von erneut Redekop kam jedenfalls nicht von ungefähr. Da wäre sogar noch mehr möglich gewesen… Wie auch immer: Bei den Nullacht-Fans unter den 100 (!) Zuschauern war aus Hosianna längst Tristesse geworden. (wch)