Ein Königreich für einen Knipser
Nach Toren der Neuzugänge Filimon Gerezgiher (45. Minute) und Kosta Markopoulos (85. Minute) gewannen die Oberligisten des FSV 08 Bissingen am Samstag auch ihr viertes Saison-Heimspiel. Kein Gegentor, keine glasklare Torchance der Gäste aus Freiburg (FC) zugelassen. Und immer noch oben bei der Liga-Musik dabei. Bissinger Fußballherz, was willst du mehr? Die Antwort ist diesmal banal und berechtigt: Mehr Tore!
Die Badener, bei denen der erstklassige Torhüter Benedict Martens, Abwehrchef Nikolas Garcia Stein und der starke, aber betont aggressive Mittelfeld-Stratege Anthony Mbern-Som Nyamsi überragten, spielten keinesfalls defensiv und bestimmten in der zweiten Halbzeit weitestgehend das Spielgeschehen. Sie waren beim Abschluss allerdings ziemlich schwach, fanden eine von Duc Thanh Ngo gut organisierte 08-Abwehr auf dem Posten und hatten das Glück, dass die Nullachter bei ihren stets gefährlichen Kontern nicht eine Handvoll „Kisten“ mehr machten. Klartext: Ein Königreich für einen Knipser!
Mehr 08-Tore waren jedenfalls absolut möglich. Aber immer wieder wurde ein Schlenker zu viel gemacht, retteten der Torhüter oder der Pfosten die Freiburger vor einem höheren Rückstand, oder es wurde einfach zu selten geschossen. Nur am Rande sei erwähnt, dass die Unparteiische einen eindeutigen Handelfmeter übersah, als sich ein Gäste-Spieler in einen Schuss von Gerezgiher warf. Eine Fehlentscheidung.
Für die 361 Zuschauer bedeutete dies, aus Gastgeber-Sicht, wieder einmal bangen bis kurz vor Spielende. Damit soll und darf die Leistung der Bissinger aber überhaupt nicht marginalisiert werden: Die vielen „hundertprozentigen“ Torchancen musste man sich auch erst mal herausspielen!
08-Cheftrainer Alfonso Garcia war zufrieden: „Das, was wir uns vorgenommen hatten, hat funktioniert, nämlich vor allem die Zweikämpfe zu gewinnen und dem Spielpartner keine einzige ernsthafte Torgelegenheit zuzulassen.“
Auf die Frage, warum er den pfeilschnellen Offensiven Gorgoglione erst zehn Minuten vor Schluss brachte, begründete der Trainer-Fuchs und Ex-Profi mit seinen aktuellen Erfahrungen aus den jüngsten Spielen: „Ricci“ bringe derzeit, Garcia betonte derzeit, so eingesetzt seiner Mannschaft am meisten.
Text: wch