Verdienter Heimsieg gegen Pforzheim
Wer weiß, was dieses Tor noch wert ist. In der elften Minute schlug am Bruchwald der Mann mit der Nummer elf zu: Riccardo Gorgoglione verwandelte einen Foulelfmeter zum 1:0. Es blieb der einzige Treffer im Oberliga-Duell zwischen dem Tabellenvierten FSV 08 Bissingen und dem Abstiegskandidaten 1. CfR Pforzheim. Weil die sechs erstplatzierten Klubs ihre Partien am Wochenende jeweils gewonnen haben, bleibt das Tabellenbild unverändert. Besonders spannend ist dabei der direkte Platz hinter dem Spitzenreiter und designierten Meister TSG Balingen. Vom Tabellenzweiten FC 08 Villingen bis zu den viertplatzierten Bissingern beträgt der Abstand fünf Spieltage vor dem Saisonende nur fünf Punkte. „Wenn man in der aktuellen Situation nicht auf die Tabelle schaut, würde man etwas falsch machen“, sagte Lechner, angesprochen auf den anvisierten zweiten Rang. „Uns bleibt nichts anderes übrig, als unsere Spiele zu gewinnen.“
Erster Schuss nach 25 Sekunden
Der Vizemeister der Oberliga darf in der Aufstiegsrelegation um einen Platz in der Regionalliga Südwest antreten. Doch regionalligareif war der Bissinger Auftritt allenfalls in der ersten Hälfte. Da bestimmten die Nullachter vor den 300 Zuschauer nach Belieben das Geschehen. Schon nach 25 Sekunden schoss Marius Kunde nach einem langen Ball knapp vorbei. Zuvor hatte die Pforzheimer Abwehr den Ball an der Strafraumgrenze nicht weggebracht.
Trotz der Feldvorteile benötigte die Mannschaft um Kapitän Oskar Schmiedel einen Strafstoß zur Führung: Kunde überließ in der zehnten Minute Alexander Götz die Kugel, der schoss an den Innenpfosten und setzte energisch nach – ein Einsatz, der sich rentierte. Denn CfR-Ersatztorhüter Xaver Pendinger, der die Stammkraft Manuel Salz vertrat, grätschte Götz bei seinem Klärungsversuch um. Den Foulelfmeter verwandelte Gorgoglione zum 1:0.
Auch danach hatten die Hausherren noch einige gute Chancen zu weiteren Treffern. So scheiterte Kunde mit einem Scherenschlag, wie ihn einst der Mexikaner Manuel Negrete bei der WM 1986 gegen Bulgarien gezeigt hatte, an der Latte – worauf er von seinen Teamkollegen sogar Szenenapplaus erhielt (26.). Und kurz vor der Pause schoss der mit viel Tempo heranrauschende Simon Lindner über die Latte (41.).
Nach dem Wiederanpfiff präsentierten sich die Hausherren allerdings so, als ob bei ihnen jemand den Stecker gezogen hätte. Von der Souveränität aus der ersten Hälfte war nichts mehr zu sehen. Dafür legten nun die Pforzheimer ihre Scheu ab und setzten Bissingen unter Dauerdruck. Der mit Kopfschutz spielende Dominik Salz unternahm seine Versuche zwei und drei, einen Elfmeter herauszuholen, doch Schiedsrichter Manuel Bergmann spielte nicht mit und pfiff keinen Strafstoß. Zweimal schnupperten die Nordbadener aber am Ausgleich: In der 53. Minute servierte Salz den Ball per Kopf Kushtrim Lushtaku, doch der feuerten ihn freistehend drüber. Nicht genau genug zielte Lushtaku auch in der Schlussphase, als er aus vollem Lauf und mit vollem Risiko abzog – wieder verfehlte der Schuss den 08-Kasten (77.). Letztlich zitterte die Bruchwald-Elf den knappen Vorsprung über die 90 Minuten und auch über die fünfminütige Nachspielzeit.
„Die zweite Halbzeit hat mir überhaupt nicht gefallen. Die werden wir noch genau analysieren“, sagte Lechner, der sich bei aller Kritik an seinen Kickern dennoch über den Heimsieg freute: „Wichtig waren heute die drei Punkte. Das war die Vorgabe – und die hat die Mannschaft umgesetzt.“
Am Dienstag (15 Uhr) tritt der FSV 08 nun beim heimstarken SV Oberachern an.
Quelle: Bietigheimer Zeitung