Ist bei Nullacht die Luft raus?

Gegen den FC Astoria Walldorf II reichte es den Bissinger Oberligisten gerade noch zu einem 1:1

Die gute Nachricht zuerst: Der FSV 08 Bietigheim-Bissingen hat den Klassenerhalt in Deutschlands  oberster Amateurliga nun auch rechnerisch geschafft. Kompliment an das Trainer-Team und alle Spieler. Alles war diesmal alles andere als einfach.

Und das trifft insbesondere auch auf das Heimspiel am Samstag gegen die stark abstiegsbedrohten Gäste aus dem südlichen Rhein-Neckar-Kreis zu. Von der 46. bis zur 86. Minute führten die Kurpfälzer keinesfalls unverdient mit 1:0, ehe Bezirksliga-Torjäger Luis Weber seine Nullachter vor diesmal mehr als 180 gezählten Zuschauern erlöste. Motto: Wenigstens nicht verloren.

Was beide Teams unterm Strich darboten, war freilich selten oberligareif. (08-Sportdiektor Oliver Dense: „Müdes Ringen“). Allen voran die Gastgeber, wenngleich einmal mehr mit Bortel, Hemmerich, Reich, Williams und Ngo qualifizierte Kräfte fehlten und die Badener am Bruchwald logischerweise zwei ihrer spielfreien Regionalliga-Akteure zur Verstärkung mit aufs Feld geschickt hatten.

Die Lang-Elf machte einigermaßen so weiter, wie sie gegen Bruchsal aufgehört hatte: Viel kreativloses Geplänkel und Ball-Hin-und-Her-Geschiebe im Mittelfeld, kein Schuss mal aus der zweiten Reihe, kein Rochieren der Stürmer, auffällig viele Fehlpässe.

Und das trifft auch auf die zweite Halbzeit zu, als man mit 0:1 (in der 46. Minute brauchte Nagelbach einen guten Querpass nur noch einzuschieben) zurücklag und nicht gerade den Eindruck vermitteln konnte, dass es, wenn auch nur theoretisch, eigentlich ja auch für 08 noch um was ging. Nur gut, dass der junge Tom Vahldiek im Bissinger Kasten mehrfach auf der Hut war, sonst wäre sogar noch ein höherer Rückstand möglich gewesen.

Ein bissle frischer Wind kam auf, als endlich wieder der langzeitverletzte Kunde (57.) einlaufen konnte. Und wie wertvoll der seit Jahren zu den schnellsten und besten Außenstürmern der Oberliga zählende Gorgoglione sein kann, demonstrierte der bekanntlich nach Reutlingen Ziehende  gleich nach seiner Einwechslung zehn Minuten vor Schluss mit zwei prima Hereingaben nach Sturmläufen. 

Eine davon vollendete Weber in der 86. Minute mit einem tollen Direktschuss zum Ausgleich. Walldorf konnte einem leid tun – sieht man mal davon ab, dass die insgesamt sehr gut leitende Unparteiische Selina Menzel aus dem badischen Stutensee ein aus 08-Sicht klares Handspiel im Gäste-Sechzehner  (64.) partout nicht als solches werten wollte.   (wch)