Erneut Punkteteilung gegen Villingen
In der 88. Minute schien der eingewechselte Villinger Danilo Cristilli für den Höhepunkt einer guten Oberliga-Partie zweier starker Mannschaften auf dem Kunstrasenplatz zu sorgen. Cristilli zog aus 25 Metern Entfernung ansatzlos und knallhart ab. Die Zuschauer auf der Tribüne und auf der Gegengeraden wollten schon den 3:2-Siegtreffer ihres FC 08 feiern, da flog der Bissinger Schlussmann Sven Burkhardt durch seinen Torraum, lenkte den Ball aus dem oberen Winkel und rettete mit dieser fantastischen Parade seiner Mannschaft einen hochverdienten Punkt.
Die Gäste lagen zweimal in Führung, sie kassierten aber nach Unaufmerksamkeiten und schwachem Zweikampfverhalten in der Abwehr jeweils den Ausgleich. Dabei bot auch die Defensive der Bissinger ansonsten eine gute Leistung gegen die brandgefährliche Offensive der Schwarzwälder. Angesichts der Klasse von Leuten wie Cristian Gilles Sanchez, Nedzad Plavci, Teyfik Ceylan oder Tobias Weißhaar ließen sich Chancen der Gastgeber trotzdem nicht gänzlich verhindern. Nach einer bärenstarken Anfangsphase der schwäbischen Nullachter mit Möglichkeiten zur Führung war es beim FC 08 vor allem Linksfuß Ceylan, der die Akzente nach vorne setzte. Sein erster Schuss Richtung Bissinger Tor ging vorbei, sein zweiter wurde gerade noch abgeblockt. Als Ceylan dann Gilles Sanchez in Szene setzte, musste Gäste-Schlussmann Burkhardt den Ball im kurzen Eck um den Pfosten lenken. Nach einem Villinger Fehler im Aufbauspiel schalteten die Gäste blitzschnell um und spielten dann die 1:0-Führung wunderbar heraus. Alexander Götz legte den Ball nach dem Konter optimal in den Lauf von Marius Kunde, der an Torhüter Cristian Mendes Cavalcanti vorbeiging und die Kugel ins Tor schob (22.). Kunde war auch weiterhin ein Aktivposten im 08-Offensivspiel, rackerte, scheute keinen Zweikampf mit den Innenverteidigern Dragan Ovuka und Pablo Gil Sarrion. In der 44. Minute hatte Kunde dann viel Pech. Diesmal kam die Vorlage von Lukas Buck, Kunde war erneut vor Mendes Cavalcanti am Ball, schob ihn aber diesmal knapp am langen Pfosten vorbei ins Toraus.
Zu diesem Zeitpunkt stand die Partie 1:1, denn die Gastgeber hatten nach 34 Minuten ausgeglichen. Weißhaar schlug eine hohe Flanke von links weit in den Bissinger Strafraum, Pierre Williams verschätzte sich, ließ den Ball passieren, und der hinter ihm lauernde Ceylan knallte die Kugel aus acht Metern Entfernung ins Tor. In dieser Situation hatten Ceylan und Weißhaar kurzzeitig die Seiten getauscht. Weißhaar spielte im 4-4-2-System mit Raute auf der rechten Position im Mittelfeld, Ceylan auf der linken. Auch in die zweite Halbzeit kamen die Bissinger gut rein und blieben mit ihrer guten Spielanlage die aktivere Mannschaft.
Wöhrle trifft im Nachschuss
Der stark spielende Götz, der mit feinen Zuspielen glänzte und auch defensiv gut mitarbeitete, war auch am zweiten Treffer beteiligt. Sein Solo stoppte Ovuka im Villinger Strafraum nach Ansicht von Schiedsrichter Michael Kimmayer regelwidrig. „Das war niemals ein Elfmeter. Ovuka spielt den Ball. Das muss der Linienrichter sehen“, ärgerte sich FC-Trainer Maric über den Strafstoß. Luca Wöhrle scheiterte an Schlussmann Mendes Cavalcanti, versenkte aber den Nachschuss zur erneuten Bissinger Führung (61.). Die hielt aber nur drei Minuten. Der umtriebige Plavci konnte ungehindert vors Gästetor flanken. Den Kopfball von Benedikt Haibt wehrte Schlussmann Burkhardt noch ab, doch Haibt setzte nach und drückte den Ball über die Linie. In der Schlussphase ging es rauf und runter, beide Teams spielten auf Sieg. Nach Flanken von Götz boten sich Peter Wiens und Duc Thanh Ngo zwei Kopfballchancen zur dritten Führung. Einmal ging der Ball knapp am Tor vorbei, einmal schnappte sich FC-Keeper Mendes Cavalcanti die Kugel. Dann hatten noch Villingens Cristilli und Bissingens Burkhardt ihre Auftritte als Schlusspunkte einer attraktiven Partie bei Nebel und Kälte.
Quelle: Bietigheimer Zeitung