#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Dieses Unentschieden tut weh

08er führen in Reutlingen mit 2:0 und müssen sich noch mit einem 2:2 abfinden

Aus der Fußball-Hochburg SSV Reutlingen einen Punkt mitzunehmen, ist ja grundsätzlich schon mal gut. Dass die Bissinger Oberliga-Fußballer am Samstagabend dennoch sichtlich enttäuscht vom beeindruckenden Kreuzeiche-Imperium heim fuhren, lag daran, dass sie bis zur 50. Minute mit 2:0 geführt hatten, dann noch den Ausgleich und etliche Ungerechtigkeiten hatten hinnehmen müssen.

Die 08er begannen vor knapp 750 Zuschauern stark, ließen die Platzherren um ihre Ex-Kollegen Roman Kasiar und Riccardo Gorgoglione kommen, um  die Angriffe dann in einer gut gestaffelten Abwehr mit Unterstützung des Mittelfeldes abzublocken und die Reutlinger oft zu Rückpässen zu zwingen.

Hatten Schiedsrichter Matthias Wituschek (Erbach/Ulm) und seine Assistenten Özgür Tan und Nihat Varioglu in der 16. Minute einen Treffer von Pero Mamic wegen angeblichem Foulspiel noch aberkannt, so gingen die Mannen vom Bruchwald in der 23. Minute doch in Führung: Valentyn Podolsky hatte sich toll nach vorne gedribbelt und dann mit einem Traumpass an Nesreddine Kenniche erheblich dazu beigetragen, dass „Nessi“ flach einschießen konnte.

Fünf Minute später flirteten die Lang-Balltreter dann glückselig mit Fräulein Fortuna, als dem Reutlinger Stefan Ilic in einem Gewurstel vor dem SSV-Kasten ein Eigentor unterlief.

Genau fünf Minuten waren in der zweiten Halbzeit gespielt und die ambitionierten Kreuzeiche-Kicker witterten erstmals Morgenluft. Der 1:2-Anschlusstreffer war eine sehr feine Einzelleistung von Luca Plattenhardt, indem er im 08-Revier mit dem Ball Slalom lief und schließlich flach einschoss.

Reutlingen trat fortan wesentlich aktiver, druckvoller auf, wurde klar feldüberlegen. Die Elf aus Bietigheim-Bissingen musste sich indes mit Konterfußball begnügen, hatte in der 51. und 74. Minute durch Podolsky und Jonathan Michael Zinram freilich zwei so genannte „Hundertprozentige“ – vergeben. Auf der Gegenseite war dies bei Onesi Kuengienda der Fall.

Der eben Eingewechselte machte es in der 80. Minute dann besser, verwertete einen Abpraller mühelos zum vielbejubelten 2:2-Endstand.

Allerdings hatte dieses Tor ein Gschmäckle, ging dem Angriff doch eine schwerwiegende Fehlentscheidung des Schiedsrichters voraus. Kenniche war auf dem Weg zum SSV-Tor und wurde vom klar letzten Mann der Heim-Elf, Marvin Jäger, an Leib und Trikot gehalten.

Dazu gibt es drei Ansichten: 1. der Betroffene Nesreddine Kenniche: „Das war eine glasklare Rote Karte. Er hat mich deutlich sichtbar festgehalten und so meinen Sololauf aufs Tor verhindert!“ 2. Der selbstverständlich auch befragte Schiedsrichter: „Es ist richtig, die Nummer 4 war der letzte Mann und er hat den Stürmer auch leicht umklammert – für mich war das aber ein normaler Zweikampf.“ 3. kann man es auch so sehen, dass der freundliche junge Mann aus Erbach genau wusste, dass er, wenn jetzt pfeift, Rot geben muss – und das traute er sich zehn Minuten vor Spielende schlichtweg nicht. Warum er in der 91. Minute den Kopfballtreffer von Mamic ebenfalls nicht gab, war für die Nullachter dann erst recht richtig bitter.

08-Trainer Markus Lang redete bei der Pressekonferenz in Sachen Schiedsrichter dann auch Klartext, anerkannte allerdings auch die „richtig gut gemachte“ Leistungssteigerung des Spielpartners in der zweiten Halbzeit und den Fakt, dass die Reutlinger „mächtig Druck aufgebaut“ hatten. Das Ergebnis, bilanzierte der FSV-08-Chefcoach schließlich, sei für die SSV-Männer letztlich verdient – für seine Elf eher schmerzlich.

Am kommenden Freitag, 13. Oktober, gastiert der Tabellenführer Sonnenhof Großaspach am Bruchwald. Spielbeginn 19 Uhr. 

(wch)