#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Das Spiegelbild einer ganzen Saison

Nullachter verlieren gegen Göppingen in letzter Minute noch 1:2

Einmal ausgetanzt, einmal ausgekontert – verloren. Das ist das Resümee einer ansehnlichen Saisonschluss-Partie in der Oberliga Baden-Württemberg. Aus Sicht der 08er versteht sich. Wieder oder noch einmal hatten die Bietigheim-Bissinger keinesfalls schlecht gespielt, eine Fülle von Chancen vertan, und in der Abwehr gepatzt. Wie gesagt, Reflektionen einer Saison, die unterm Strich so schlecht nicht war.

Nach der Verabschiedung einer ganzen Reihe von Spielern und von Sportdirektor Oliver Dense entwickelte sich von Anfang an eine Begegnung auf Augenhöhe; von beiden Teams keinesfalls sommerfußballverdächtig geführt und vom Schiedsrichter-Team um Tobias Bartschat (Müllheim, Markgräflerland) erstklassig geleitet.

Schon in der dritten Minute zeigte SV-Göppingen-Torhüter Marcel Schleicher, was er drauf hat, indem er einen Marius-Kunde-Schuss noch aus dem Winkel fischte. Auch später glänzte der Schlussmann, ähnlich wie sein Gegenüber von der anderen Partei Sven Burkhardt.

Nach acht Minuten führte allerdings die Covelli-Elf, die von den Bissingern im Hinspiel noch mit 5:0 vom Platz gefegt worden war. Onur Mutlu hatte am Samstag vor seinem Treffer nahezu die ganze 08-Abwehr stehen gelassen. Hüben wie drüben folgten bis zur Pause etliche Torchancen. Unter anderen ein Pfostenschuss von Nesreddine Kenniche (29.).

In Halbzeit zwei forcierten die spielfreudigen Gastgeber ihre Offensiv-Bemühungen erheblich, spielten sich richtig gute Chancen heraus, aber egal wie sie auch köpften, schossen:  Göppingen hielt dicht – was auf den FSV 08 letztlich nicht zutraf.

Denn nach dem tollen, viel umjubelten Ausgleichs-Tor von Loris Hoffmann in der 84. Minute (er hatte eine hohe und scharfe Flanke volley ins kurze Ecke geknallt und damit seine meist sehr guten Leistungen am Bruchwald wenn man so will zum Abschied gegipfelt) reichte eine hohe Steilvorlage bei einem Konterangriff für den Sieg der starken Gäste in der 90. Minute aus. Das war richtig bitter für die Mannen vom Bruchwald – so kurz vor der Abschiedsfete!

Bissingens Trainer Markus Lang übertrieb jedenfalls nicht, als er nach dem Spiel meinte, dass seine Elf einigermaßen unverdient verloren habe. Dies insbesondere angesichts des Chancenplus‘ in der zweiten Halbzeit. „Leider fiel der Ausgleich zu spät, leider haben wir zu viele Möglichkeiten vergeben, in der Abwehr Fehler gemacht. Irgendwie reflektiert dieses Spiel unsere ganze Saison“, bestätigte der Chefcoach.

Um eine kurze Saison-Bilanz gebeten, fand es Lang, „hin- und hergerissen“, schade, dass man nach der prima Vorrunde, bei seine Jungs freilich insgesamt über ihre Verhältnisse gespielt hätten, in der Rückrunde doch nicht zufriedenstellend gewesen sei. Platz fünf bis sechs statt nun neun sei durchaus möglich gewesen. Unterm Strich sei das Abschneiden für ihn aber doch „in Ordnung“.

Ein eher bescheiden gehaltenes Statement, wie viele Nullachter und Außenstehende finden: Markus Lang  hat eine sehr junge, quasi völlig neue  Mannschaft  formiert, die Akteure aus unteren Ligen sichtbar weiterentwickelt, in jeder Beziehung geschult.  Klartext: Platz neun in der höchsten Amateurliga Deutschlands mit großen Namen und viel (mehr) Cash bei dem einen oder anderen Klub ist allemal aller Ehren wert.    (wch)