#NullachtEinTeam

FSV 08 Bietigheim-Bissingen e.V.

Bruchwaldelf gewinnt gegen Nöttingen

Mit seiner wohl bisher besten Saisonleistung hat der FSV 08 Bissingen den Aufstiegskandidaten FC Nöttingen am Samstag mit 2:0 in die Knie gezwungen. Durch den siebten Saisonsieg stellte der Vizemeister vom Bruchwald den Anschluss an die Spitzenplätze her und verbesserte sich auf Rang sechs. Die Nöttinger rutschten dagegen auf den fünften Platz ab. Für sie war es nach dem 0:4 in Freiberg die bereits zweite Niederlage, die sie in der Vorrunde im Kreis Ludwigsburg kassiert haben.

Nur in der Anfangsphase trat der Regionalliga-Absteiger aus Nordbaden wie ein Topteam auf. In der 13. Minute bot sich den Gästen die Riesenchance zur Führung. Der Bissinger Innenverteidiger Tim Reich hatte Michael Schürg nach einem weiten Einwurf im Strafraum am Trikot gezogen, und der ehemalige Freiberger nahm die Einladung dankend an und ging zu Boden. Schiedsrichter Manuel Dürr zögerte keine Sekunde und pfiff Strafstoß, doch diesen trat FCN-Kapitän Timo Brenner mit Wucht an den linken Pfosten. FSV-Keeper Sven Burkhardt hatte zwar die Ecke geahnt, wäre aber wohl nie an den Ball gekommen. „Timo Brenner kann ich keinen Vorwurf machen, der Elfmeter war gut geschossen“, sagte der Nöttinger Coach Dubravko Kolinger später und haderte mit der vergebenen Möglichkeit: „Wir fangen auswärts eigentlich immer gut an und belohnen uns dann nicht. Eine Führung hätte uns Sicherheit gegeben.“

So aber gab der Fehlschuss den Hausherren Auftrieb. Die Nullachter, die auf ihren Kapitän Oskar Schmiedel (Prüfungsvorbereitung) verzichten mussten, glänzten mit ihrem flotten Umschalt­spiel und vielen gelungenen Kombi­nationen. Marius Kunde und Peter Wiens ackerten fleißig im Sturmzentrum und rissen immer wieder Löcher für die nachrückenden Riccardo Gorgoglione und Simon Lindner. Letzterer war an fast allen gefährlichen Offensivaktionen beteiligt.

So auch in der 16. Minute. Pierre Williams hatte sich auf der linken Seite die Kugel erkämpft und dann Lindner bedient. Dieser legte uneigennützig quer zu Wiens, der aber an FCN-Keeper Andreas Dups scheiterte. Den Abpraller schnappte sich erneut Lindner, dessen Knaller Holger Fuchs mit dem Kopf noch zur Ecke abwehrte (16.). Auch bei Luca Wöhrles 16-Meter-Geschoss (26.), einem abgefälschten Freistoß von Lindner (42.) und einer weiteren Schuss­chance des Flügelspielers (44.) war Dups, Nöttingens Bester, zur Stelle. In der Nachspielzeit durften die Bissinger Fans endlich jubeln: Nach einer Williams-Flanke traf Wöhrle aus der Drehung und einem spitzen Winkel zum 1:0 ins lange Eck.

Wer mit einem zornigen Anrennen der Gäste in der zweiten Hälfte gerechnet hatte, sah sich getäuscht. Wie gehabt dominierte der FSV 08 das Geschehen und kam sogar zu noch mehr Torabschlüssen als in Durchgang eins. Doch fehlten den Bissingern einmal mehr das nötige Glück und die letzte Präzision. Die Chancenverwertung bleibt das Manko der Bruchwald-Kicker – und das zieht sich wie ein roter Faden schon durch die ganze Vorrunde. Die bereits siebte Gelegenheit nach der Pause führte in der 67. Minute zum 2:0: Über die Stationen Wöhrle, Lindner und Kunde kam die Kugel zu Gorgoglione, der Dups aus zehn Metern tunnelte. Eine weitere Großchance hatte der Torschütze in der 81. Minute, aber diesmal wehrte der Keeper den Ball ans Außennetz ab.

Die einzige Möglichkeit der Badener im zweiten Spielabschnitt hatte Leutrim Neziraj. Bei seinem Schuss war der wenig beschäftigte Sven Burkhardt im Bissinger Kasten auf dem Posten. Den Tiefpunkt der dürftigen Nöttinger Vorstellung markierte die 86. Minute: Innenverteidiger Sebastian Schönthaler sah nach einem groben Foul an Wiens im Mittelfeld die Rote Karte.

Am nächsten Samstag absolvieren die Nullachter gegen den Karlsruher SC II ihren letzten Auftritt im Fußball-Jahr 2017, ebenfalls auf dem heimischen Kunstrasen. „Ich bin froh, dass die Winterpause kommt und die Jungs mal vier Wochen abschalten können. In einigen Situationen sieht man, dass die Mannschaft nach der langen vergangenen Saison und der Vorrunde überspielt ist“, stellte 08-Trainer Andreas Lechner fest.

(Quelle: Bietigheimer Zeitung)