Remis gegen Gmünd
Tristesse am Bruchwald: Ausgerechnet im letzten Oberliga-Heimspiel für die nächsten dreieinhalb Monate präsentierte der FSV 08 Bissingen seinen Fans am Samstag die erste Nullnummer in dieser Saison. Beim 0:0 gegen den 1. FC Normannia Gmünd fehlte den Nullachtern einmal mehr die nötige Leichtigkeit und Entschlossenheit, um den fußballerisch limitierten Gegner zu knacken. „Wir hatten uns viel vorgenommen und haben unter der Woche auch gut trainiert, aber Fußball ist eben kein Wunschkonzert“, sagte Bissingens Trainer Alfonso Garcia. Nach nur einem Dreier aus den vergangenen fünf Begegnungen rutschte sein Team auf Rang fünf ab und liegt jetzt drei Punkte hinter dem Spitzenreiter Stuttgarter Kickers, bei dem die Bruchwald- Elf in knapp zwei Wochen zu Gast ist. Zunächst steht am Samstag (14.30 Uhr) allerdings die Partie in Neckarsulm auf dem Programm.
Widerborstig, aber ungefährlich
Wie erwartet erwiesen sich die Gmünder auf dem Kunstrasen als widerborstige Gegner. Die Normannia ist mit nun bereits sieben Unentschieden der Remiskönig der Liga und hatte zuvor schon Ravensburg, Freiberg und Reutlingen einen Punkt abgeknöpft. Mit bisher erst einem Sieg sitzt der Aufsteiger dennoch im Tabellenkeller fest. Gerade im Angriff – zwölf Saisontreffer sind die zweitschlechteste Ausbeute aller 18 Mannschaften – klemmt es. Die Offensivschwäche war auch am Samstag offenkundig: 08-Keeper Sven Burkhardt musste in den 90 Minuten keinen gefährlichen Ball parieren. Die einzige gute Chance der Gäste war eine Direktabnahme des Ex-Bissingers Stephan Fichter, die am langen Pfosten vorbeiflog (17.).
Dafür stand einmal mehr die Abwehr der Normannen so sicher wie das Bietigheimer Sky-Hochhaus. Aus dem Spiel heraus gelang den Hausherren gegen die gut organisierte Hintermannschaft des Aufsteigers kaum etwas. Die größte Gefahr ging von Standardsituationen aus. So in der 14. Minute, als Duc Thanh Ngo einen scharfen Freistoß von Oskar Schmiedel mit dem Fuß über das Tor abfälschte. Oder kurz nach der Pause, als Maurizio Macorig eine Schmiedel-Ecke danebenköpfte (49.). Freistöße waren auch in der Schlussphase der Ausgangspunkt für die beiden letzten Bissinger Chancen. Nach einer Hereingabe von Schmiedel und einer Kopfball-Verlängerung des eingewechselten Anil Sarak schoss Marius Kunde im Fallen aufs Tor, aber Normannia-Schlussmann Yannick Ellermann hielt. Und in der Nachspielzeit fiel Ngo die Kugel nach einem weiteren Schmiedel-Freistoß und einem Getümmel im Strafraum vor die Füße, doch der Innenverteidiger ist eben kein Torjäger – und schoss aus sieben Metern drüber.
„In einem Spiel, in dem der Gegner tief steht und gut verteidigt, musst du eben auch mal eine Standardsituation als Dosenöffner nehmen“, haderte Garcia mit jenen verpassten Möglichkeiten und monierte: „Wir haben uns aus dem Spiel heraus zu wenig Chancen herausgearbeitet. Im Moment fehlt uns die gewisse Leichtigkeit.“ Und darüber hinaus fehlte diesmal auch die Kreativität von Flügelspieler Alexander Götz, der privat verhindert war. Der ansehnlichste Bissinger Angriff blieb in der 69. Minute ebenfalls unbelohnt: Nach einem Konter über Simon Lindner und Kunde landete eine Flanke bei Riccardo Gorgoglione. Der traf den Ball allerdings nicht richtig und schoss ihn Ellermann in die Arme.
Jetzt folgen für die schwächelnden Nullachter vier Auswärtspartien in Folge. „Vor dem Spiel gegen Bahlingen standen wir auch schon für manche mit dem Rücken zur Wand und haben uns da auch durchgebissen“, sagte Garcia – und hörte sich dabei fast schon trotzig an.
Quelle: Bietigheimer Zeitung