Selcuk Ibrams Traumstart
Unsere 08-Frauen haben einen neuen Trainer
Ewig lang hat unser Regionenliga-Team nicht mehr gewonnen, krebst auf einem Abstiegsplatz herum und verlor inzwischen auch seinen Coach Daniel Manthey – um nun ganz aktuell mit einer Art Frühlingserwachen aufhorchen zu lassen: einem Auswärtssieg unterm Hohenasperg. Welch ein Einstand für den neuen Trainer Selcuk Ibram!
Das sieht ganz nach einem Glücksfall für Nullacht aus: Seit einem Umzug von Schwäbisch Gmünd nach Bissingen im Herbst letzten Jahres und nach mehrfach vernommenen besten Referenzen für unseren 800-Mitglieder-Klub kicken zwei Sprösslinge des Alleinerziehenden am Bruchwald. Und dort fiel der Papa gleich mal durch fachmännische Ratschläge auf. Beim FSV erkannte man schnell die Fähigkeiten des ehemaligen Pforzheim- und Karlsruher SC-Jugendspielers – und schon war er als Nachfolger von Manthey verpflichtet.
Energiegeladen und entsprechend ambitioniert ging der am 26. August 1986 in Mühlacker geborene heutige Maschinenbau-Ingenieur sein neues Wirkungsfeld offenbar mit geschicktem Händchen an. Jedenfalls gewannen unsere sympathischen Kickerinnen am vergangenen Sonntag mit 3:2 beim SB Asperg. Welch eine Überraschung!
Der neue Trainer versteht sich freilich keinesfalls als Heilsbringer, vielmehr als Krisenmanager. „Im Grunde genommen bin ich dies gestählt durch Beruf und Privatbereich. Ich springe gerne ins kalte Wasser, habe davor keinerlei Scheu und liebe es, aus eben diesem kalten Wasser herauszukommen. Das macht eigentlich meinen Charakter aus“, skizziert sich der offensichtlich blitzgescheite und rhetorisch gesegnete Mann mit türkischen Wurzeln ein wenig selbst.
Primäre Aufgaben sieht der 38-Jährige nun in einer Problem-Analyse. „Wir müssen offen sein für Neues, unsere Motivation auf den höchsten Level bringen, Schwachstellen alle miteinander mutig so schnell wie nur möglich angehen, ändern. Das alles aber Schritt für Schritt, auch mit kleinen Schritten“, lautet die Maxime Selcuks, was, wie er sagt, notfalls oder erst recht auch für eine Klasse tiefer gelte.
Davon will er allerdings zunächst gar nichts wissen. Solange man auch nur eine minimale Chance zum Klassenerhalt sehe, werde man die aktuellen Herausforderungen „mit voller Kraft und Emotion“ angehen.
Selcuk Ibram: „Wir schauen jetzt nicht auf die neue Saison, sondern haben explizit nur ein Ziel, den Klassenerhalt. Und dazu brauchen wir volle Unterstützung vom Verein, von Eltern, Familien“, hofft der Coach mit dem tollen Einstand auf entsprechenden Rückenwind am besten gleich am kommenden Sonntag, 13. April, ab 12.45 Uhr beim Heimspiel gegen den punktgleichen TSV Heimsheim.
(Text und Foto: wch)