Nullacht muss um Pokalsieg kämpfen
Drei Kopfballtore beim 4:2-Erfolg am Sonntag in Pflugfelden
Die Luft in bajuwarischen Gefilden scheint den Oberligisten des Fußball-Sport-Vereins 08 Bietigheim-Bissingen ziemlich gut bekommen zu sein. Nach den schweißtreibenden Tagen im Trainingslager trumpften sie jedenfalls beim Pokalspielauftakt beim Landesliga-Aufsteiger TV Pflugfelden vor rund 250 Zuschauern in der ersten Halbzeit stark auf. Mussten sich aber insgesamt ordentlich anstrengen, um im Ludwigsburger Stadtteil mit 4:2 zu gewinnen.
Ein wesentlicher Aspekt gleich voran: Durch Neuzugang Tim Häußermann im Abwehrzentrum war es Chefcoach Markus Lang endlich mal möglich, Pero Mamic offensiver zu platzieren, somit das Angriffsspiel zu beleben.
Und der überragende 08-Techniker nutzte seine Fähigkeiten bravourös: 12. Minute Flanke, Kopfball Mamic – Spielstand 0:1. 17. Minute Flanke, Kopfball Mamic – 0:2. Zur Vervollständigung: 53. Minute, Flanke, Kopfball Kevin Ikpide – 0:3. 57. Minute, Häußermann bugsiert den Ball bei seinem ersten 08-Treffer zum 4:0 für Bissingen über die Linie.
Der Anschlusstreffer zum 1:4 gelang Ahmet Kocaaga dank einer 08-Unaufmerksamkeit in der 63. Minute, und das 2:4 markierte Aykan Seymen in der 90. Minute per Foulelfmeter, den der erstklassige Schiedsrichter Maier (Neckarsulm) etwas überraschend gegeben hatte. Der gute Mann ist übrigens durchaus vielseitig: Höchstpersönlich reparierte er vorm Spielbeginn das defekte Netz eines Tores.
Auf beiden Seiten hatten die Sturmreihen in dem fairen, zunächst hektischen Spiel noch etliche Möglichkeiten, Tore zu erzielen. Vor allem die Bruchwald-Elf machte in Halbzeit eins mächtig Druck, jeder Einzelne kämpfte verbissen, Sven Burkhardt hielt zweimal vorbildlich.
In Halbzeit zwei flachte die Leistung der Gäste ab, was außer den beiden Anschlusstreffern dem TVP auch noch einen Lattentreffer ermöglichte – mehr freilich auch nicht.
Markus Lang freut sich natürlich über das Weiterkommen in der WFV-Pokalrunde und auf die nun folgende zweite Pokal-Begegnung am kommenden Samstag in Schwäbisch Hall. Aber er wäre nicht er, hätte er nicht auch Schwachpunkte ausgemacht:
„Wir waren gegen den unerwartet starken Spielpartner ziemlich gefordert, mussten ein sehr hohes Tempo gehen. Die erste Halbzeit war ganz gut. Ich freue mich besonders über die Standard-Erfolge, weil wir dies am Vortag noch ausdrücklich eingeübt hatten. In der zweiten Halbzeit aber“, analysierte der FSV-08-Trainer weiter, „kam bei uns der Schlendrian auf. Da hat man dann schon gemerkt, was wir in Bad Birnbach dreimal am Tag gemacht haben. Tennis-Meisterschaft inklusive.“
Laut Lang waren bei seinen Jungs immer mehr die Beine schwer, man habe sich strecken müssen und sich schlampige Abspiele erlaubt, die auch prompt zu den beiden TV-Toren geführt hätten. „Was sich auch gezeigt hat: Im Spiel ohne Ball ist noch Feinschliff nötig. Unsere Fußballer müssen sich da einfach noch besser bewegen!“ (wch)