08 glänzt mit Spätvorstellung
5:1-Sieg über den FV Offenburg beendet anhaltende Durststrecke
Intensives Tänzchen der Akteure und Beifall vom Publikum: Derlei positives Szenario gab es am Bruchwald lange nicht mehr. Am Samstag herrschte zu guter Letzt endlich mal wieder Jubel-Stimmung vor. Aus gutem Grund, hatte man den allerdings etwas unter Wert geschlagenen Gast aus dem Ortenau-Kreis doch nach überzeugender Leistung in der zweiten Halbzeit noch mit 5:1 überfahren.
Trainer Markus Lang hatte seinen Jungs, wie er versicherte, keinen Zaubertrank kredenzt und fand das Gebotene – einigermaßen überraschend – „nicht so gut“. Demnach hätte das Spiel in der ersten Halbzeit auch in eine ganz andere Richtung gehen können. „Alleine die Nummer 77 hätte drei Tore machen können. Da hatten wir das Quäntchen Glück. Auch das frühe 1:0 war ein Glück für uns“, relativierte der bekannt ehrgeizige Coach die Zeit vor der Pause.
In die Karten gespielt habe seinem Team der Doppelpack gleich nach der Halbzeit, „das waren Tore im richtigen Moment; dann haben wir auch wieder richtig Fußball gespielt“, resümierte Markus Lang. Er sei summa summarum froh, dass mal wieder ein Sieg gelungen sei und damit Ballast – „durchaus auch von mir als Trainer“ – gewichen sei. Jetzt gelte es, den guten sechsten Platz zu halten.
Doch nun zum konkreten Spielverlauf: Der Bissinger Glanztag begann eigentlich mit einem außergewöhnlichen Treffer durch Niklas Mahler, als dieser in der 5. Minute einen Eckball von Kapitän Marius Kunde mit dem Außenrist ins Netz schlenzte. Niklas ist einfach ein guter Mann! Wie übrigens die gesamte Elf an diesem Tag. Wohlgemerkt freilich erst zur späteren Stunde.
Sven Burkhardts Verdienst war es in der 11. Minute, dass er ein FV-Offenburg-Tor nach Alleingang bravourös vereitelte, was auch später noch wiederholt der Fall sein sollte. Das Gleiche auf der Gegenseite: Auch hier war der Torhüter in Topform. Ein Endergebnis von sagen wir mal 8:4 wäre angesichts der Möglichkeiten sehr wohl auch denkbar gewesen. Mit dem so gesehen mageren 1:0 wurden die Seiten gewechselt.
Ähnlich wie zuletzt in Neckarsulm trumpften die Nullachter dann in der zweiten Halbzeit auf, hatten durch Riesenchancen von Ferdinand Schmidt und Loris Hoffmann die Möglichkeiten, höher in Führung zu gehen – wäre da nicht FV-Keeper Alexandre Tino Nagor sehr eindrucksvoll dagegen gewesen.
Der sehenswerte Drehschuss vom diesmal wieder effektiven Wirbelwind Kunde in der 51. Minute war dann aber auch für ihn unhaltbar. Nullacht führte mit 2:0.
Und damit war eine Offensiv-Phase eingeläutet, die imponierte: Nesreddine Kenniche veredelt in der 53. Minute ein geniales Kunde-Zuspiel mit dem 3:0. Roman Kasiar besorgt in der 62. Minute nach einer Bilderbuch-Kombination Kenniche – Kunde – Kasiar das 4:0, und in der 66. Minute knallt Jonathan Muchael Zinram den Ball vehement in den Winkel des badischen Spielpartners. Wow! Das war eine geradezu virtuose Viertelstunde der Heim-Mannschaft!
Das 1:5 in der 69. Minute durch Jonas Pies hatten sich die fleißigen Offenburger, bei denen die beiden technisch überaus versierten Stürmer aus Ghana und Gabun, Jean-Gabriel Dussot und Stephane Dzikang Njike, herausragten, mehr als verdient. Pech für sie, dass ihr Kapitän Louis Beiser-Biegert schon nach wenigen Minuten verletzt vom Platz musste.
Die faire Begegnung war vom Balinger Schiedsrichter-Team um Maurice Rummel absolut problemlos, beispielgebend für andere, geleitet worden. (wch)